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Konzertführer: Kammermusik vom Feinsten bei Macia Batle

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Am Sonntag, 12.Mai, laden das Mallorca Magazin und die Bodega Macia Batle zu einer kammermusikalischen Matinee mit Werken von Ludwig van Beethoven, Walter Rabel und Wolfgang Amadeus Mozart ein. Martin Breuninger hat die ausführenden Künstler in der Printausgabe des Magazins vorgestellt, Sie können den Artikel unter diesem Link abrufen. Ich möchte Ihnen die Werke ein wenig näherbringen.

Da wäre zunächst einmal das Klaviertrio op.11 von Beethoven, besser bekannt unter seinem Beinamen: „Gassenhauer-Trio“. Als er es 1801 komponierte, hatte er längst als Pianist Karriere gemacht und begeisterte das Publikum durch seine Improvisationskunst und den innovativen Stil seiner Werke. Was er schrieb, war damals der „letzte Schrei“, voller Überraschungen, sei es der freie Umgang mit herkömmlichen Gattungen wie der Sonatenhauptsatzform, die Instrumentation oder die damals revolutionär wirkende harmonische Gestaltung. Im Gassenhauer-Trio ging er insofern mit der Zeit, als er anstatt der Geige die damals beliebte Klarinette einsetzte. Und auch das Finale, das dem Stück den Namen gab, nutzte eine beliebte Spielart des Variationssatzes, indem er ihm ein Thema aus einer bekannten Oper zugrunde legte: eine kecke Melodie aus dem populären Dramma giocoso „L’amor marinaro ossia Il corsaro“ von Joseph Weigl. Solche Arien entwickelten sich schon zu Mozarts Zeiten zu richtigen Gassenhauern: in Prag sollen die Leute nach der umjubelten Premiere Melodien aus dem „Figaro“ auf den Straßen gepfiffen und gesungen haben. Und Komponisten machten sich diese Popularität gern zunutze, indem sie solche Ohrwürmer in eigene Werke integrierten. Paganini tat das („Der Karneval von Venedig“) und Ende des 19.Jahrhunderts scheute sich Riochard Strauss nicht, „Funiculi funicula“ im Finale seiner sinfonischen Dichtung „Aus Italien“ zu zitieren.

Den Komponisten des zweiten Werkes, Walter Rabel, müssen Sie nicht kennen, es lohnt sich aber, ihn kennenzulernen. Am Sonntag haben Sie Gelegenheit dazu: es erklingt sein Klarinettenquartett. Dass dieser Herr Rabel als Komponist nicht so bekannt ist, liegt daran, dass er sich schon mit 30 vom Komponieren zurückzog und sich ganz dem Dirigieren und dem Gesangsunterricht widmete. Was der 1873 in Wien geborene Rabel bis dahin komponiert hatte, war vorwiegend Kammermusik. Gleich mit seinem Opus1, dem Quartett, das wir hören werden, machte er Furore: er gewann damit 1896 einen prestigeträchtigen Wettbewerb, der vom Wiener Tonkünstlerverein gesponsert wurde, dessen Ehrenvorsitzender kein Geringerer als Johannes Brahms war. Brahms, der sich zeitlebens für Kollegen einsetzte, die er für würdig befand (unter anderen für Dvorak), empfahl das Quartett seinem eigenen Verleger Simrock und förderte so seine Verbreitung. Es ist im typisch spätromantischen Stil geschrieben, vom einschmeichelnden Beginn bis zum virtuosen Schluss. Stellenweise vom Klavier her gedacht, nutzt zugleich die spezielle Klangfarbe der Klarinette für delikate Effekte.

Das dritte Werk, die Violinsonate in G-dur, KV301 von Mozart, spielt die Gastgeberin Nina Heidenreich, die schon im Rabel-Quartett zu hören war, zusammen mit der Pianistin Christine David. – Fast sein ganzes Leben lang (1762, da war er sechs Jahre alt, bis drei Jahre vor seinem Tod) hat Mozart Violinsonaten geschrieben. Bezeichnender Weise nannte er sie „begleitete Klaviersonaten“, denn sein Instrument war das Klavier, und vom Klavier her sind diese Sonaten auch gedacht. Sein Einfallsreichtum in dieser Gattung war schier grenzenlos, das Klavier wird virtuoser behandelt als die Violine, auch virtuoservals in reinen Klaviersonaten. Aber es steckte genügend von einem Geiger in ihm, um nicht auch dieses Instrument mit ganz zauberhaften Melodien zu bedenken. Hören Sie nur den Anfang des ersten Satzes! Immer versteht er es, die beiden Instrumente miteinander Konzertieren zu lassen, egal, ob in Sonatenform gegossen oder als verspieltes Rondo daherkommend. Hier das Thema des zweiten Satzes bei seiner Wiederkehr kurz vor Schluss. Und immer dominiert die Schönheit. Wie könnte es bei Mozart auch anders sein!?!

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