Nach einem am Dienstag abgehaltenen Corona-Gipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer ist weiter nicht klar, ab wann die neue Regelung für Einreisende aus Risikogebieten wie Mallorca gelten soll. Die Personen müssen laut einem Beschluss vom 27. August in eine Quarantäne und können sich erst nach fünf Tagen testen lassen sowie auf diese Weise bei einem negativen Testergebnis die sonst üblichen 14 Tage verkürzen.
Noch ist aber offen, ob die Dauer bei 14 oder zehn Tagen liegen soll. In den vergangenen Tagen hatte es geheißen, dass die neue Regelung am 15. Oktober oder am 1. November in Kraft treten wird.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der ebenfalls an dem Corona-Gipfel teilnahm, verteidigte unterdessen die von Bund und Ländern vereinbarten Verschärfungen staatlicher Beschränkungen, etwa bei der erlaubten Größe von Partys und Bußgeldern für falsche Namen auf Restaurant-Gästelisten. Es sei angesichts steigender Infektionszahlen nicht die Zeit für weitere größere Lockerungen, sagte der CDU-Politiker am Dienstagabend im ZDF-„heute-journal“.
Beim Geselligsein, in der Gastronomie sowie beim Reisen und in der Freizeit gebe es momentan das größte Ansteckungsrisiko. „Das Virus ist ja hier der Spielverderber, nicht ich oder wir in der Politik.“ Freiheit heiße nicht, dass jeder machen könne, was er wolle. Jeder trage Verantwortung für die Menschen um ihn herum.
Im Zusammenhang mit der in Berlin vertretenen Ansicht, dass Reisen gefährlich sei, ist auch ein angeblicher Plan zu sehen, Urlaubsrückkehrern die Lohnfortzahlung während der Quarantänezeit zu streichen. Das meldete am Mittwoch die "Bild"-Zeitung. Es gebe allerdings ernste rechtliche Bedenken dagegen.