Mallorca ist am Montag nach einer fulminanten Sant-Joan-Nacht erwacht: In Palma waren die Strände voll wie nie in der Johannisnacht. Zu Zehntausenden strömten die Menschen auf die Sandstreifen am Meer, um zu feiern, grillen, baden. Zeitweise zogen der Rauch der Grillfeuer wie Nebelschwaden über die Autobahn an Palmas Stadtstrand.
Die Nacht vom 23. auf den 24. Juni als magisch: Taucht man seine Beine mindestens bis zum Knie in das noch kalte Meerwasser, hat man die Mächte des Jenseits in den kommenden zwölf Monaten auf seiner Seite, behauptet zumindest ein Volksglaube, in dem heidnische und christliche Traditionen ineinander übergehen.
Viele Menschen suchten gleich das Ganz-Körper-Bad im Meer. Andere waren mit Tischen und Stühlen an den Strand gezogen. Familien und Freunde veranstalteten riesige Picknicks. Kerzenfans umgrenzten ihre Plätze am Strand mit Flammenschein im Sand. Rotwein kreiste in den fröhlichen Runden. Manche Strandgänger blieben, bis der Morgen über dem Meer anbrach. Und das, obwohl der Montag auf Mallorca kein Feiertag ist.