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Fiktion und Erlebtes: Gabriela Frosts Debütroman

Die deutsche Autorin hat ihn auf Mallorca geschrieben

Gabriela Frost hat fünf Jahre an ihrem Roman "Tochterfreundin" gearbeitet.

| Manacor |

Wie sich das Leben verändert, wenn man mit einer schweren Krankheit konfrontiert wird, darum geht es in dem Buch "Tochterfreundin" von Gabriela Frost. Die aus dem Raum Karlsruhe stammende Autorin arbeitet in ganz Europa und lebt zeitweise auf Mallorca. Seit diesem Sommer ist ihr Debütroman auf dem Markt.

"Ich erzähle die Geschichte zweier Freundinnen, eine um die sechzig, die andere Anfang dreißig. Die Ältere der beiden erkrankt an Krebs, aber auch die Jüngere hat mit ihren ganz eigenen Problemen zu kämpfen. Gemeinsam helfen sie sich durch die schwere Zeit und entdecken so den Wert ihrer Freundschaft neu."

Gut fünf Jahre hat Gabriela Frost an dem Roman geschrieben, überwiegend in der Finca in Manacor, die die Deutschland-Pendlerin gemeinsam mit ihrem Ehemann bewohnt, wenn sie auf der Insel ist. "Ich habe meist nur bei schlechtem Wetter geschrieben, wenn die Sonne schien, war ich im Garten zugange."

In ihrem Buch, so Frost, verschwimmen Elemente von Wirklichkeit und Fiktion. Es ist auch ein Stück weit autobiografisch. Ein Krankheitsfall im eigenen Freundeskreis brachte Frost auf die Idee zu dem Roman. "Mir war es wichtig, einmal zu beleuchten, wie sich eigentlich ein Mensch fühlt, der eine solche Diagnose erhält. Seine Angst, aber auch die Hoffnung, die Hilfsbereitschaft der Nachbarn und das zum Teil sehr eigenwillige Verhalten der Ärzte darzustellen."

Die Protagonisten im Buch entstanden in der Verschmelzung realer Eindrücke und freier Erfindung. "Es stimmt aber nie alles eins zu eins überein. Oft hat jemand das Aussehen der einen, aber den Charakter der anderen Person." Mit ihren Figuren lebt, liebt und leidet Frost stets mit. "Es ist verblüffend, aber ich habe mich so in diese Arbeit hineinvertieft, dass ich zeitweise das Gefühl hatte, mit all diesen Menschen meines Buchs zusammenzuleben." Fast besessen sei sie von der Arbeit gewesen.

"Der Moment, in dem ich den letzten Punkt gesetzt habe, war überwältigend und rührte mich zu Tränen. Ich war so glücklich, das geschafft zu haben, was ich mir vorgenommen hatte, gleichzeitig auch so erleichtert." Nach einer, wie sie es nennt, Lektoratsreise gemeinsam mit ihrem Mann, verteilte sie erste Exemplare in ihrem Freundeskreis: "Ich wollte ein direktes Feedback von Menschen, die mir nahestehen. Von 'ein wirklich tolles Buch' bis hin zu 'eher ein Frauenroman' war alles dabei." Die Kritik aber, so die Schriftstellerin, sei stets konstruktiv gewesen.

Das war für Frost besonders wichtig, immerhin handelt es sich bei "Tochterfreundin" um ihr erstes Buch. Beim Schreiben stand ihr gelegentlich auch der süddeutsche Dialekt im Weg. "Manchmal beschrieb ich die Dinge, wie man sie nur in Baden-Württemberg sagen kann und die im Norden aber niemand versteht", so die Autorin, die auch als Coach und Kommunikationstrainerin arbeitet.

Mittlerweile schreibt Gabriela Frost bereits an der Fortsetzung der Geschichte. Da dürfte ein wenig Regen im winterlichen Mallorca dem zweiten Band gelegen kommen. Das Buch wird im Eigenverlag gedruckt und ist in der Buchhandlung "Dialog" in Palma erhältlich. Mehr Infos unter www.gabrielafrost.de

(aus MM 50/2014)

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