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MM-Schwesterzeitung Ultima Hora wird 125 Jahre alt

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol (l.), begleitet von Kulturministerin Fanny Tur, überreicht Pere A. Serra einen Blumenstrauß. | Jaume Morey

| Palma de Mallorca |

Ultima Hora, die Schwesterzeitung des Mallorca Magazins, feiert am 1. Mai ihr 125-jähriges Bestehen. Auftakt des Jubiläumsjahres mit einer Vielzahl von Veranstaltungen war am Donnerstagabend eine musikalische Gala im Teatre Principal in Palma.

Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol betonte in ihrer Rede den großen Beitrag Ultima Horas zur Bildung einer eigenen Identität der Inseln. Carmen Serra, die Präsidentin des Verlags Grupo Serra, in dem auch das Mallorca Magazin erscheint, erklärte, dass Ultima Hora seit seiner Gründung im Jahre 1893 nicht einen Tag gefehlt habe. Das Unternehmen glaube mit tiefster Überzeugung an den seriösen und freien Journalismus. Die Verlagschefin kündigte an, dass am 1. Mai, dem eigentlichen Geburtstag, ein Dokumentarfilm über die bewegte Geschichte des Blattes vorgestellt wird. Als Kostprobe bekamen die Gäste der Gala einen Trailer gezeigt.

Musikalisch stimmte das Sinfonieorchester der Balearen unter der Leitung von Pablo Mielgo die Geladenen auf eine Zeitreise durch 125 Jahre ein. In dem ganz in Rot gehaltenen Saal des Teatre Principal erklangen französischer Cancan (getanzt von sieben Tänzerinnen der Schule Asunaro), spanische Zarzuela, Oper sowie ein Repertoire aus Klassik und Moderne. Besonders viel Applaus erhielten der Chor des Theaters samt den Solisten, unter ihnen herausragend der Bariton Simon Orfila und die Sopranistin Maia Planas sowie Pascual Martínez an der Klarinette und Smerald Sophiu an der Geige. Eine besonders gelungene Überraschung des Abends: Der Auftritt des mallorquinischen Folkloredichters Mateu Xurí mit dem Sinfonie-Orchester.

Der emotionale Höhepunkt des Gala-Abends war die Würdigung des Ehrenpräsidenten der Mediengruppe Serra, Pere A. Serra, der von Ministerpräsidentin Armengol auf der Bühne einen Blumenstrauß überreicht bekam. Die balearische Kulturministerin Fanny Tur hatte ein ganz ausgefallenes Präsent für den langjährigen Medientycoon in einem Antiquariat entdeckt. Es handelte sich um das 1842 erschienene Buch von Josep Bover, dessen Titel übersetzt bedeutet: "Lexikon der Biographien mallorquinischer Schriftsteller".

Pere A. Serra nahm das Buch sichtlich bewegt entgegen und wandte sich an die Anwesenden: "Ich hätte in meinen Leben nicht gedacht so viele Freunde zu haben, wie es sich heute Abend gezeigt hat." Die Gala wurde mit den Klängen der mallorquinischen Hymne "La Balanguera" beendet. Danach bildeten sich eine lange Schlange von Menschen, die Pere A. Serra persönlich gratulieren wollten.

Die in Spanisch erscheinende Ultima Hora, seit Jahrzehnten die führende Tageszeitung auf Mallorca und den Balearen, war erstmals am 1. Mai 1893 herausgekommen. Gegründet hatte sie Josep Tous Ferrer. Der vielseitige Unternehmer, Kulturmäzen und liberale Lokalpolitiker, geboren 1859 in bescheidenen Verhältnissen in Palma, leitete das Blatt 57 Jahre als Eigentümer und Herausgeber. Nach seinem Tod wurde das Unternehmen von seinen Söhnen und Enkeln fortgeführt.

1974 erwarb der Zeitungsmacher und Gründer des Medienkonzerns Serra, Pere A. Serra, Ultima Hora. Serra, der bis dahin die Tages- und Wochenzeitungen Baleares, Majorca Daily Bulletin und seit 1971 das Mallorca Magazin verlegt hatte, setzte die Tradition der Tageszeitung – stets auf Innovation zu setzen – fort und leitete das Blatt bis Ende 1983 als Chefredakteur. Dann stieg Serra zum Präsidenten der Mediengruppe auf. Die Schriftleitung des seit 1981 (und bis heute) meistverkauften Blattes übernahm dann für die kommenden 30 Jahre Pedro Comas. Seit 2014 steht der Journalist und Serra-Sohn Miquel Serra Magraner als Chefredakteur Ultima Hora vor.

125 Jahre Existenz als Zeitung, das bedeutet nahezu 40.000 Erscheinungstage, an denen das Blatt ohne jede Unterbrechung (mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage in der Anfangszeit) erschienen ist. Als Logo für das Jubiläum wurde eigens die Ziffer "125" als endloses Papierband dargestellt, wie es tagtäglich in der Druckerei über die Walzen und Trommeln der Druckerpresse rotiert, um am Ende als bedruckte Zeitung am Kiosk zu landen.

Und noch ein Kuriosum ist mit dem Jubiläumsdatum verbunden. Sowohl "Ultima Hora" als auch der stets dem Verlag und seinen Machern freundschaftlich zugetane Universalkünstler Joan Miró erblickten beide das Licht der Welt im Jahre 1893. (jog/as)

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