Sie sind aus Silber und zeigen einen Reiter auf einem Pferdchen, tatsächlich ist die Skulptur aber mehr als das: Sie ist ein Trillerpfeifchen, das auf antike phönizische Vorbilder zurückgeht und fest in der Kulturtradition von Mallorca und den Nachbarinseln verwurzelt ist. Die „Siurells“, das Wort bedeutet Pfeife oder auch Pfeifer, werden von dem balearischen Medienkonzern Grup Serra, in dem auch das Mallorca Magazin erscheint, einmal im Jahr an Persönlichkeiten und Einzelorganisationen vergeben. Mit der Ehrung werden Verdienste um das Allgemeinwohl auf den Inseln gewürdigt.
Rund 400 Personen füllten am Donnerstagabend einen der großen Säle der Veranstaltungsfinca Son Termes in Bunyola, um an der Gala zur Verleihung der silbernen Siurells 2022 durch die spanische Tageszeitung Ultima Hora teilzunehmen. Erstmals seit der Pandemie konnte das gesellschaftliche Ereignis wieder in voller Normalität und ohne Beschränkungen stattfinden.
Die Präsidentin der Grup Serra, Carmen Serra, betonte in ihrer Ansprache die intensive Arbeit, die die Jury leisten musste, um die diesjährigen Preisträger unter einigen sehr hochrangigen Kandidaten auszuwählen. „Sie alle haben unsere Anerkennung verdient. Die sieben Preise, die wir heute verleihen, heben die Arbeit und das Engagement von Personen und Organisationen der Balearen hervor, die sich einzeln oder gemeinsam durch ihre Karriere oder ihre Projekte ausgezeichnet haben.“
Carmen Serra beglückwünschte die Preisträger, „weil sie die Werte und Ideale unseres Landes repräsentieren. Diese Ideale sind auch jene unserer Zeitung Ultima Hora, die 2023 exakt 130 Jahre alt wird und in all dieser Zeit unsere Werte verteidigt.“
Die Präsidentin der Grup Serra verwies auch auf Kongresse, Tagungen und Konferenzen des Club Ultima Hora. Dieser hatte allein in diesem Jahr hochkarätige Veranstaltungen organisiert, an denen Forscher, Wissenschaftler und Experten wie etwa Sami Naïr, Mariano Barbacid, Pater Ángel, Jesús Núñez, Enric Ballesteros und Elvira Lindo gesprochen hatten. „Allesamt herausragende Persönlichkeiten, die ihr Wissen mit uns geteilt haben und uns geholfen haben, die Welt, in der wir leben, ein wenig besser zu verstehen.“ Carmen Serra beendete ihre Rede mit einem Dank an alle Sponsoren der silbernen Siurells für ihre Unterstützung und ihre Teilnahme als Jurymitglieder, sowie an die Mitarbeiter und alle Anwesenden der Gala.
Sieben Auszeichnungen in Form von silbernen Reitern
Die Gala hatte mit einem Auftritt der Sängerin Mónica Molina begonnen, die Schauspielerin Queralt Albinyana moderierte den Ablauf der Veranstaltung und leitete die Vergabe der Siurells. Zunächst überreichten Antonio Sánchez und Jordi Romañach vom Kaufhaus El Corte Inglés den Silberreiter für wissenschaftliche und technologische Verdienste an Alicia Sintes und ihr Forschungsteam von der Balearen-Universität UIB, vertreten durch David Keitel, Rodrigo Tenorio, Marta Colleoni, Rafel Jaume und Maria de Lluc Planas.
Der zweite Siurell, für soziale und ethische Verdiente, ging an die Lebensmitteltafel Banc d'Aliments de Mallorca. Der Präsident und der Vizepräsident der Organisation, Raimundo Montis und Tòfol Sbert, nahmen die Auszeichnung von María Cruz Rivera, der Regionaldirektorin der CaixaBank, entgegen.
Der silberne Siurell für kulturelle Verdienste wurde an die Vereinigung Sa Xerxa verliehen. Sie ist die treibende Kraft hinter der balearischen Theatermesse für Kinder und Jugendliche, Fira de Teatre Infantil i Juvenil de les Illes Balears, in Vilafranca. Der Preis wurde von Jaume Gomila, Präsident von Sa Xerxa, in Begleitung von Jordi Rosselló, Àngela Jaume, Aina Quintana und Francisco José Villegas entgegengenommen.
An diesem Punkt der Gala stellte Queralt Albinyana die Musikgruppe vor, die für die Unterhaltung der Veranstaltung sorgte: Rapsòdia Ucraïnesa, eine Gruppe von Frauen, die aus der Ukraine stammen und seit mehr als 20 Jahren auf Mallorca leben. Ela Mikaylenco am Cello, Svitlana Bens am Klavier und Soriana Ivaniv an der Violine wurden von Toni Cuenca am Kontrabass und Benjamín Habichuela am Schlagzeug begleitet. Mit diesen Musikern führte die Schauspielerin Albinyana ihrerseits den Klassiker „Summertime“ auf.
Der Siurell für sportliche Verdienste ging an die Hallenfußball-Stiftung Fundació Miquel Jaume Palma Futsal, mit einer besonderen Ehrung für den verstorbenen Miquel Jaume. Der Siurell wurde vom Präsidenten der Stiftung, Tomeu Quetglas, und Miquels Tochter, Maria Jaume, entgegengenommen. Der Silberreiter wurde von Rafael Guinea, dem Generaldirektor von Tirme, überreicht.
Der Siurell für Umweltinitiativen ging an die Zunft der Trockensteinmaurer Gremi de Margers. Ihr Präsident Lluc Mir, begleitet von Guillem Palou, Miquel Estarelles, Feliu Llabrés und Miquel Busquets, nahm die Auszeichnung von Carmen Dameto, Präsidentin von Son Termes, und Rosa Maria Regí, Ehrenpräsidentin der Klinik Quirón Salud Balears, entgegen.
Der Siurell für Verdienste im aktuellen Zeitgeschehen ging an die Medizinische Fakultät der UIB, der von ihrem Dekan, Miquel Roca, zusammen mit Margalida Gili, Francesca Garcías, Catalina Picó und Eduard Vivancos entgegengenommen wurde. Den Preis überreichten Joan Alba, Geschäftsführer des Unternehmens Adalmo, und Òscar Mayol, Präsident der Sóller-Bahngesellschaft.
Last but not least wurde der Ehren-Siurell, der den Namen des langjährigen Verlegers Pere A. Serra trägt, an das Museum Sa Bassa Blanca bei Alcúdia verliehen.
Armengol: Preisträger bringen das Beste in unsere Gesellschaft hervor
Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol, sprach auf der Gala in ihrer Abschlussrede ihren Dank aus an die ausgezeichneten Personen und Einrichtungen sowie an die Serra-Gruppe und an die Unternehmerpersönlichkeit Pere A. Serra „als einen großzügigen und engagierten Menschen für unser Land, mit einer besonderen Liebe für Kunst und Kultur“.
Armengol betonte in Bezug auf jeden der Preisträger, „sie bringen das Beste hervor in uns und sind eine Quelle des Stolzes für unsere Gesellschaft". Die Politikerin hob darüber hinaus die Bedeutung wahrheitsgetreuer Informationen hervor, wie sie von den Medien der Grup Serra geliefert werden, sowie die komplizierte Situation der Journalistinnen und Journalisten und ihrer Arbeit, die insbesondere während der Pandemie zu leisten gewesen war.