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Jürgen Drews feiert Abschied: So kam er zum Spitznamen "Der König von Mallorca"

"Der große Schlagerabschied", präsentiert von Florian Silbereisen (l.),läuft am Samstag um 20:15 Uhr im Ersten. | MDR/JürgensTV/Dominik Beckmann

| Mallorca/Leipzig |

An diesem Samstagabend zeigt die ARD die große Abschiedsshow für Jürgen Drews. Der "König von Mallorca" steht nach seiner Ankündigung, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, bei Florian Silbereisen ein allerletztes Mal auf der Bühne. Vonseiten der ARD heißt es dazu: "Noch einmal singt er seine Hits, noch einmal feiert er eine unvergessliche Party – gemeinsam mit Maite Kelly, Roland Kaiser, Ben Zucker, Ross Antony, Mickie Krause, Melissa Naschenweng, Thomas Anders, David Hasselhoff, Andy Borg, Beatrice Egli, Andreas Gabalier und vielen weiteren Stars."

Die Sendung wurde bereits am 23. Oktober 2022 in Leipzig aufgezeichnet. Und was macht der "König von Mallorca", während die Show ausgestrahlt wird? "Ich denke, er und meine Mutter werden sich das zu Hause anschauen. Sie sind beide eh nicht die Menschen, die da eine große Party machen. Beide genießen ihre Zeit gemeinsam. Sie wollen gar nicht alles groß feiern", erzählte Drews' Tochter Joelina dem Kölner Express kurz vor der Ausstrahlung der TV-Show. Grund für das Bühnen-Aus ist seine unheilbare Nervenkrankheit Polyneuropathie, die den Sänger immer mehr in seinen Bewegungen einschränkt.

Wer ist Jürgen Drews?

Drews wurde 1945 in Nauen in der Nähe von Berlin als einziges Kind des Wehrmachtsarztes Werner Drews und dessen Frau Lieselotte Buttlar geboren. Seine Jugend verbrachte er in Schleswig. Hier hatte er auf der Bühne des Hotels Hohenzollern seine ersten Auftritte als Musiker. Nach dem Abitur auf der Domschule Schleswig war er ab 1967 für vier Semester als Medizinstudent an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel eingeschrieben, brach sein Studium jedoch zugunsten der Musik ab. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Schauspieler stieg Drews in den frühen 1970er Jahren als Sänger bei den Les Humphries Singers ein.

1973 startete er parallel dazu eine Solokarriere und hatte 1976 mit dem Hit "Ein Bett im Kornfeld" (einer Coverversion des Country-Songs Let Your Love Flow von den Bellamy Brothers) seinen Durchbruch. 1980 versuchte er, eine Karriere in den USA zu starten. Er veröffentlichte dafür eine LP unter dem Pseudonym "J. D. Drews". Die erste Single aus dem Album, Don’t Want Nobody, erreichte 1981 Platz 79 in den Billboard Hot 100. Der kommerzielle Erfolg des Albums blieb aus, obwohl es vom US-amerikanischen Musikmagazin Billboard gelobt wurde. Im Gegensatz zu seinem Ruf als Schlagersänger in Deutschland orientierte sich das Album mehr an New Wave und Progressive Rock. Ende der 1980er Jahre wurde er Moderator der Schlagerparade im dritten Fernsehprogramm.

Anfang der 1990er Jahre gelang ihm ein Comeback auf dem deutschen Musikmarkt. Er arbeitete nun auch als Musikproduzent. 1995 landete er in Zusammenarbeit mit Stefan Raab und Bürger Lars Dietrich einen Hit, als sie unter dem Namen Stefan Raab und die Bekloppten eine Neuaufnahme des Drews-Klassikers "Ein Bett im Kornfeld" veröffentlichten. Der Schlagerhit "König von Mallorca", in dem er S'Arenal und den "Ballermann" besingt und sich zum "König von Mallorca" erklärt, brachte ihm im Jahr 2000 erneut erhebliche Aufmerksamkeit.

Den Beinamen hatte er 1999 von Thomas Gottschalk erhalten. Drews war zur Mallorca-Folge von "Wetten, dass… ?" eingeladen. Moderator Gottschalk bezeichnete ihn und Schlager-Kollegen Costa Cordalis scherzhaft als "die wahren Könige von Mallorca". Das brachte Drews auf die Idee zu dem gleichnamigen Song, wie er einst in seinem Podcast verriet: "Das war die Geburt des Königs von Mallorca". Seitdem ist der Spitzname an ihm haften geblieben und Teil des Images geworden. Beruflich wie privat verbringt Drews viel Zeit auf Mallorca. Anfang 2011 eröffnete er ein Bistro in Santa Ponça, das im August 2020 aufgrund der Pandemie jedoch geschlossen wurde.

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