Die ersten Schritte in Richtung Mischpult machte der spanische Discjockey und Produzent Manu Sánchez bereits im Alter von 15 Jahren. Auf privaten Geburtstagsfeiern mischte er schon damals das Publikum auf. Darauf folgte eine Bilderbuch-Karriere als Elektro-DJ, spanienweite Auftritte in Clubs und auf Festivals inklusive. 1986 in Extremadura geboren, wanderten seine Eltern kurze Zeit später nach Mallorca aus. Dort lebt der 36-Jährige heute mit seiner Familie in Porto Cristo.
Mallorca Magazin: Wie bist du zur elektronischen Musik gekommen?
Manu Sánchez: Den ersten Kontakt mit der elektronischen Musik hatte ich in dem Dorf meiner Eltern in Extremadura. Eine Gruppe von Freunden, die schon wesentlich älter waren als ich, legten in einem kleinen Lokal auf. Ich war vor allem davon beeindruckt, welche Macht der DJ über das Publikum hatte und wie sich die Dynamik je nach Beat veränderte. Da wusste ich: Einiges Tages will ich DJ werden und die Massen bewegen.
MM: Wo fanden deine ersten Auftritte statt?
Manu Sánchez: Am Anfang nahm mich mein Cousin auf private Feiern und Geburtstagspartys mit. Ich war gerade einmal 15 Jahre alt. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich auf meinem Roller samt Vinyls unter dem Arm von Party zu Party fuhr. Nach und nach kamen dann Auftritte in kleinen Clubs und Diskotheken hinzu. Danach folgten Auftritte auf Festivals in Barcelona, in Madrid, Valencia, Galicien und auf den Balearen.
MM: Auch dank der Veranstaltungsreihe Danzû gab es in den vergangenen Jahren einen Zuwachs an Elektro-Festivals. Was genau steckt hinter der Marke?
Manu Sánchez: Danzû ist das Endergebnis von allen bisherigen Erfahrungen, die mein Partner und ich in der Elektro-Szene gesammelt haben. Zuvor hatten wir schon Veranstaltungen in Clubs und Diskotheken organisiert. Vor acht Jahren haben wir dann die Marke Danzû auf Mallorca ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe, bei der sich hochkarätige DJs beteiligen. Die musikalische Palette reicht von House, Deep House bis Electro. Die meisten Events finden derzeit noch auf Mallorca statt. Wir planen aber auch spanienweit zu expandieren und in Barcelona, Madrid, La Coruña und in diversen Städten in Andalusien aufzulegen.
MM: Wo legst du denn persönlich am liebsten auf?
Manu Sánchez: Auf Mallorca. Mein absoluter Lieblingsort ist der Social Club am Paseo Marítimo in Palma. Vor vier Jahren habe ich dort zum ersten Mal aufgelegt. Ich liebe diese Underground-Atmosphäre mit tiefen Decken und dunklem Ambiente. Generell bevorzuge ich überschaubare Clubs, in denen um die 500 bis 600 Leute passen. Man ist näher am Publikum und es ist einfach intimer.
MM: Elektronische Partys hatten lange Zeit den Ruf, dass sie oft mit Drogen einhergehen. Welche Rolle spielen chemische Substanzen auf einem Elektro-Festival wirklich?
Manu Sánchez: Bedauerlicherweise sind elektronische Musik und Drogen tatsächlich immer noch sehr miteinander verknüpft. Viele DJs folgen diesem Trend aber nicht. Wir müssen schließlich nachts funktionieren. Ich trinke zum Beispiel noch nicht einmal Alkohol.
MM: Welche Insel ist denn nun die bessere Partyhochburg? Mallorca oder Ibiza?
Manu Sánchez: Ibiza ist nicht mehr die Partyinsel, die sie noch vor 20 Jahren war. Die Clubkultur geht dort nach und nach verloren. Mallorca liegt da nach meinem Geschmack weiter vorne und läuft Ibiza den Rang ab. Vor allem, was die Underground und Club-Szene betrifft.
MM: Welche Veranstaltungen sind denn noch für den Sommer geplant?
Manu Sánchez: Das nächste Event findet am kommenden Samstag in Son Amar statt. Drei weitere Veranstaltungen stehen auch noch im Juni, Juli und August an. Im Rahmen des Origen Fest 2023, das ich mitveranstalte, planen wir in dieser Saison insgesamt fünf große Elektro-Events.
Die Fragen stellte Carina Gross.
Weitere Infos
Unter dem Motto „Mystic Garden” findet das Origen Fest an fünf Terminen auf dem Veranstaltungsgelände Son Fusteret in Palma statt.
13. Mai: Wade
4. Juni: Elrow
9. Juli: Charlotte de Witte
6. August: Mochakk
3. September: Elrow
Das nächste Event in der Veranstaltungsfinca Son Amar findet am 30. April statt. Tickets gibt es auf den offiziellen Webseiten: www.sonamar.com und www.origenfest.com