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So macht sich Birgit Schrowange für vereinsamte Senioren auf Mallorca stark

Die TV-Moderatorin ist Gesicht und Botschafterin der Stiftung Herztat. Die Organisation und die Vereinigung des Rotary Calvià International Club ziehen jetzt an einem Strang. Und das sind die Details ...

Ein starkes Team (v.l.n.r.): Rotary-Präsidentin Gerdi Edtstadtler sowie Roland Werner und Birgit Schrowange, beide von der Stiftung Herztat | Foto: Patricia Lozano

| Mallorca |

Als Ellas Mutter krank wurde und Hilfe brauchte, waren die Paten der Stiftung „Herztat” mit Rat und Hilfe zur Stelle. „Wir hatten von dem Hilfsangebot für alte Menschen auf Mallorca gehört, und sie halfen uns in einer schwierigen Zeit, sich um die Mutter meiner Partnerin zu kümmern”, erinnert sich John Robbins. Der Engländer und seine österreichische Lebensgefährtin Ella Marchetti sprechen bis heute gerührt und dankbar über die Betreuung der alten Dame auf Mallorca. „Es war eine Zeit, in der sie einsam war und wir nicht immer vor Ort sein konnten.”

In Fällen wie diesen zum Telefon zu greifen und bei der Stiftung Herztat um Hilfe zu bitten, dazu bedarf es oft einer Menge Mut, weiß Stiftungsgründer Roland Werner. Ideal sei es deshalb, wenn Angehörige oder Freunde Kontakt aufnehmen, den Fall schildern und das breit gefächerte Hilfsangebot für alte, kranke oder einsame Menschen auf der Insel in die Wege leiten. „Hilfsbedürftige Senioren schämen sich häufig, um Hilfe zu bitten, das ist oft das größte Hindernis auf dem Weg zu uns”, sagt Roland Werner. „Aber wir sind da und wären glücklich, wenn sich mehr alte Menschen oder deren Freunde trauen würden, uns zu kontaktieren.”

Für diesen guten Zweck rührt der ehemalige deutsche Manager und langjährige Mallorca-Resident unermüdlich die Werbetrommel. Nicht nur, um auf die 2017 zusammen mit der deutschsprachigen evangelischen Kirchengemeinde gegründete Herztat-Stiftung aufmerksam zu machen, sondern auch, um dringend benötigte Spenden zu sammeln. „Wir arbeiten zwar hauptsächlich mit ehrenamtlichen Paten zusammen, die einsame oder hilfsbedürftige Menschen besuchen und ihnen bei Problemen aller Art helfen”, so Werner, „aber wir haben auch viele Kosten, unter anderem für bis zu 20 Rückführungen nach Deutschland pro Jahr oder für Anzeigenkampagnen, um auf unser Angebot aufmerksam zu machen.”

Am vergangenen Montag stellte Roland Werner deshalb das Projekt bei einem Treffen des „Rotary Calvià International Club” im Hotel Portals Hills vor. Prominente Unterstützung bekam er dabei von der bekannten Fernsehmoderatorin Birgit Schrowange, die Werner vor einigen Jahren bei Dreharbeiten der Moderatorin auf Mallorca kennengelernt hatte. „Birgit Schrowange berichtete damals in ihrer Mallorca-Sendung über unsere Stiftung, und ich konnte sie überreden, für uns als Markenbotschafterin tätig zu werden”, erinnert sich Werner. Und es sei nicht schwer gewesen, sie von der Sache zu überzeugen.

Und Herztat ist nicht das einzige Herzensanliegen von Birgit Schrowange

„Ich helfe sehr gerne in dieser wichtigen Angelegenheit, besonders, weil es um das oft vernachlässigte Thema ‚Einsamkeit im Alter’ geht”, sagt Birgit Schrowange. In Deutschland setzt sich die sozial engagierte Moderatorin schon seit Jahren für verschiedene Kinder-Hilfsorganisationen wie der „Arche”, der deutschen Kinderkrebsnachsorge oder Kinderhospizen ein. „Ich konnte gar nicht glauben, wie groß das Ausmaß an Altersarmut, einsamen Menschen und Problemen von deutschen Senioren auf der Insel ist”, erzählt sie weiter. „Und es ist traurigerweise unglaublich viel schwieriger, Hilfe für alte Menschen zu organisieren als beispielsweise für Kinder oder Tiere.” Das Thema Senioren sei eben nicht so „sexy” wie hilfsbedürftige Haustiere oder kranke Kinder.

Zusammen mit ihrem Schweizer Ehemann Frank 
Spothelfer besucht sie während ihrer Inselaufenthalte auch immer wieder alte Menschen, die von Herztat betreut werden. „Es ist immer so schön zu sehen, wie sehr sich die Leute über diese Besuche und Gespräche freuen.” Die eigentlichen Helden der Stiftung seien für sie deshalb die ehrenamtlichen Paten.

Drei bis vier Monate pro Jahr verbringt Schrowange in ihrer Wohnung in Santa Ponça, am liebsten in den Wintermonaten. Das sei eine schöne, ruhige Zeit, denn der zunehmende Tourismus hätte die Insel verändert in den vergangenen Jahren. „Vieles ist teurer geworden, der Verkehr hat zugenommen, es ist überall voller, das merkt man schon.” Privat plant Birgit Schrowange nach vielen Jahren Köln nun einen Umzug nach München. „Darauf freuen wir uns, dann haben wir auch den Rest des Jahres in Deutschland ein bisschen südliches Flair.”

An diesem Montag vor den Rotariern animiert sie alle, die Stiftung Herztat zu unterstützen. „Öffnen Sie Ihre Herzen, aber öffnen Sie vor allem auch Ihre Portemonnaies”, sagt sie lachend. Viele der Mitglieder sind dazu gerne bereit, und engagieren sich schon seit Jahren für verschiedene Hilfsorganisationen. So zum Beispiel Ragna Rehder, die unter anderem vor 20 Jahren den Hamburger Ableger des Kinderhilfswerkes Arche gründete. „Ich habe schon in vielen Ländern weltweit gelebt und dort immer karitative Projekte unterstützt”, erzählt die Norddeutsche. Wichtig sei ihr dabei immer gewesen, selbst zu kontrollieren, wo das Geld ankommt.

Am Montag übergab die derzeitige Präsidentin des Clubs, Gerdi Edtstadtler, Roland Werner einen Scheck in Höhe von 500 Euro, den die Mitglieder schon vorab gesammelt hatten. Die Herztat-Stiftung solle aber von diesem Sommer an neben Organisationen wie „Rana”, „SOS Mamas” oder „Walking for those who can’t” ebenfalls regelmäßig mit Spenden unterstützt werden. Ab Juli übernimmt die derzeitige Clubsekretärin Ella Marchetti den Vorsitz. Bei dem Treffen am Montag konnte sie nicht dabei sein, aber es sei sie gewesen, die dem Rotary-Club diese Stiftung ans Herz gelegt habe.

„Nach der wunderbaren Betreuung ihrer Mutter haben wir beschlossen, auf diese Weise auch etwas zurückzugeben“, sagt John Robbins, der Schatzmeister bei den Rotariern ist. Nicht zuletzt Stiftungsgründer Roland Werner ist darüber glücklich. „Nun hoffen wir, dass auch viele Menschen sich trauen, Gebrauch zu machen von unserem Angebot.”

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