Der Unternehmer Jaume Bauzá ist gestorben. Der Gründer der Hotelkette Protur und Präsident der Grup Bauzá starb am Dienstag im Alter von 79 Jahren in seinem Geburtsort Son Servera auf Mallorca. Bauzá war eine prägende Figur im balearischen Tourismussektor. Mit der Gründung von Protur Hotels 1985 legte er den Grundstein für ein Unternehmen, das heute 18 Hotels betreibt, vor allem auf Mallorca, sowie eines in Roquetas de Mar (Almería). Zum Firmengeflecht der Grup Bauzá gehören außerdem das Immobilienunternehmen Cotesa, das Bauunternehmen Coemsa sowie weitere Betriebe im Bereich Autovermietung, Tankstellen und Wasserversorgung.
Bauzá begann seine berufliche Laufbahn als Kellner im Hotel Sabina und betätigte sich in den 1960er-Jahren zunächst im Transport von Touristen. Erste Erfolge führten zur Eröffnung des Hotel Alicia im Jahr 1972. In den 1980er-Jahren baute Bauzá mit Einnahmen aus dem Tourismusgeschäft sein Portfolio aus: Es folgten die Hotels Bonamar, Atalaya, Son Floriana und Sa Coma. 1985 wurde die Marke Protur offiziell gegründet. Die Kette wuchs über die Jahre kontinuierlich, wobei Bauzá konsequent Gewinne in Modernisierung und Expansion reinvestierte. 2019 wurde mit dem Protur Naisa Palma das erste Stadthotel eröffnet.
Dichtes Firmengeflecht auf der Insel
Parallel zum Hotelsektor gründete Bauzá weitere Firmen: 1973 entstand die Immobiliengesellschaft Cotesa, neun Jahre später das Bauunternehmen Coemsa. Letzteres errichtete unter anderem alle Protur-Hotels sowie die Wohnanlagen von Cotesa. Bauzá arbeitete eng mit Geschäftspartnern zusammen. Auch in diesen Projekten setzte er auf regionale Verankerung und langfristige Entwicklung. Die Unternehmen der Grup Bauzá blieben bis zuletzt im Familienbesitz.
Jaume Bauzá galt als zurückhaltend und öffentlichkeitsscheu, war aber eng mit seiner Heimatgemeinde Son Servera verbunden. Viele Einwohner unterstützten seine ersten Bauvorhaben mit privaten Darlehen. Die familiäre Prägung des Unternehmens zeigt sich auch darin, dass seine Frau Judy Siddons und die gemeinsamen Töchter Natalia und Sara eng in das Firmengeflecht eingebunden waren. Trotz seines unternehmerischen Erfolgs hielt sich Bauzá meist im Hintergrund – als jemand, der lieber gestaltete als auftrat.