Die Baubranche auf Mallorca macht sich Sorgen für die Zukunft, vor allem für die Zeit ab Frühjahr 2018. Zwar sind die Auftragsbücher für diesen Winter noch bestens gefüllt, insbesondere weil viele Hotels renoviert werden. Doch jüngste Gesetzesänderungen erschweren die Vergabe von neuen Baulizenzen. Von daher erwartet der Sektor im kommenden Jahr einen Rückgang der Bautätigkeit.
Einer der Gründe für den befürchteten Einbruch ist das neue Tourismusgesetz, das eine frühere Übergangsregelung von 2012 beseitigte. Damals war es den Hoteliers erlaubt worden, ihre Gebäude (und die Zahl der Zimmer) etwa durch Aufstocken zu vergrößern, wenn sie gleichzeitig in Qualität investierten und ihre Sternenkategorie erhöhten.
Bauanträge dieser Art, die noch in der ersten Jahreshälfte eingereicht worden waren, bescheren dem Bausektor für diesen Winter Aufträge, deren Umfang sogar höher liegt als im Winter 2016/17, teilte der Bauverband mit. So seien jetzt 60 Bauprojekte mit einem Investitionsvolumen von rund 80 Millionen Euro geplant.
Insbesondere die Bauvorhaben der Hotellerie haben der Baubranche in den vergangenen Jahren neues Wachstum nach der Wirtschaftskrise beschert. Nach Angaben des Hotelverbandes wurde seit 2012 rund 1,5 Milliarden Euro in den Bau oder die Renovierung von Hotels investiert.
Einen zweiten Grund für die künftige Flaute im Baubereich sieht der Verband der Bauunternehmer auf den Balearen in dem Gesetz, das den Bau von Privathäusern in Siedlungsgebieten verbietet, wenn letztere nicht an ein Versorgungsnetz für Abwasser angeschlossen sind. In Urbanisationen dieser Art entstehen vor allem Einfamilienhäuser. Allein in Palma seien von der neuen Regelung rund 400 Baugrundstücke betroffen. Hier hofft die Branche auf Ausnahmeregelungen.