Die Regierung von Mallorca und den Nachbarinseln hat 56 Besitzer leerstehender Immobilien für einen Zeitraum von sieben Jahren enteignet. Damit soll nach offiziellen Angaben Wohnraum für sozial Schwache geschaffen werden.
Die Besitzer der Immobilien sind Banken und Investmentfonds, die mindestens zehn Objekte ihr Eigen nennen. Diese wurden mehr als zwei Jahre nicht genutzt. Die Besitzer bekommen als Entschädigung insgesamt 1,8 Millionen Euro. 27 Wohnungen befinden sich auf Mallorca, 23 auf Menorca und sechs auf Ibiza.
Der balearische Wohnungsbauminister Josep Marí sagte, dass die Maßnahme von einem im Jahr 2018 beschlossenen Gesetz gedeckt sei. Dieses erlaube es der Regionalregierung, ungenutzte Immobilien unter bestimmten Bedingungen dem freien Markt und der Spekulationstätigkeit zu entziehen.
Die Enteignungsmaßnahme ist offenbar erst der Beginn von mehreren Aktionen dieser Art. Denn laut Medienberichten sollen auf einer Liste insgesamt rund 800 Objekte stehen. Auf Mallorca und den Nachbarinseln finden sich rund 4000 Personen auf einer Warteliste für Sozialwohnungen.