Die Immobilienagentur Kensington hat auf Mallorca ihre viel kritisierte Werbekampagne mit dem Slogan „Game of Homes“ gestoppt. Das Unternehmen ließ sämtliche Plakate mit dem provokanten Spruch entfernen, nachdem in der Bevölkerung der Unmut gewachsen war. Vor allem in der Gemeinde Calvià, wo das Motto großformatig an einer stark befahrenen Straße zu sehen war, hatte der Slogan für Irritation gesorgt. In sozialen Netzwerken und Medien wurde die Kampagne scharf kritisiert – sie sei angesichts der angespannten Wohnsituation auf der Insel „unsensibel“ und „zynisch“.
In einer offiziellen Erklärung äußerte sich das Unternehmen reumütig. Man bedauere, dass die Botschaft im derzeitigen gesellschaftlichen Kontext als verletzend empfunden worden sei, erklärte Kensington. Die Kampagne sei als kreatives Wortspiel gedacht gewesen, das sich an populären Serien wie „Game of Thrones“ orientiere. Doch angesichts der öffentlichen Reaktionen ziehe man nun die Konsequenzen – aus Respekt gegenüber der Bevölkerung.
Leere Plakatflächen als Symbol
Inzwischen sind die Werbeflächen leer. Der einstige Slogan, der von vielen als Symbol für den aus dem Ruder gelaufenen Immobilienmarkt gesehen wurde, ist verschwunden. Kensington habe damit Wort gehalten und die umstrittene Kampagne vollständig eingestellt, heißt es aus dem Unternehmen. Damit endet eine Kontroverse, die einmal mehr deutlich macht, wie groß die gesellschaftliche Anspannung rund um das Thema Wohnen auf Mallorca inzwischen ist.
Rückendeckung für den Rückzug kam vom Immobilienverband ABINI (Asociación Balear Inmobiliaria Nacional e Internacional), in dem zahlreiche Maklerunternehmen organisiert sind. Man begrüße die Entscheidung, teilte der Verband mit – und erinnerte daran, dass Immobilienfirmen eine besondere Verantwortung in der öffentlichen Wahrnehmung tragen. Sensibilität und Respekt gegenüber der lokalen Bevölkerung seien unerlässlich, besonders in einem Umfeld, in dem sich viele Menschen vom Immobilienboom verdrängt fühlen.
Ein Schritt zur Deeskalation
Mit dem Rückzug der Kampagne versucht Kensington, das beschädigte Vertrauen wiederherzustellen – und sendet zugleich ein Signal an die Branche. Werbung, so kreativ sie auch gemeint sein mag, sollte sich ihrer Wirkung im sozialen Kontext bewusst sein. Der Vorfall zeigt: Auf Mallorca ist der Immobilienmarkt längst mehr als ein wirtschaftliches Thema – er berührt Identität, Zugehörigkeit und Existenzängste.