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Erinnerung an einen genialen Fälscher

Elmyr de Hory vor einem seiner Werke "in der Art" der großen Meister. Auch der vermeintliche Modigliani stammt von ihm. | Archiv Ultima Hora

| Mallorca |

Dieser Tage wird das Museum Es Baluard in Palma ein kubistisches Gemälde ausstellen. Es wurde von einem Künstler firmiert, dem Museumsdirektorin Nekane Aramburu eine Vorreiterrolle in der Debatte über das Original und seine Kopie attestiert: Elmyr de Hory.

Befreundet war der gebürtige Ungar unter anderem mit Ursula Andress und Roman Polanski, gehörte zum Jetset von Ibiza und ging als begnadeter Kunstfälscher in die jüngere Geschichte ein. Vor 40 Jahren, am 13. Dezember 1976, nahm er sich auf Ibiza im Alter von 70 Jahren das Leben, aus Angst vor einer Auslieferung an Frankreich. De Hory selbst wies stets zurück, ein Kunstfälscher zu sein. Seine Arbeiten bezeichnete er als Interpretationen, gemalt "in der Art" der großen Meister wie Matisse, Picasso, Modigliani. Er behauptete, dass seine Kunsthändler seine Kopien mit den Unterschriften der Autoren der Originale fälschten.

Pere A. Serra, Ehrenpräsident der Grupo Serra, zu der auch MM gehört, erzählt in der Zeitung "Ultima Hora" allerdings folgende Anekdote. Auf seine Frage, warum er nie einen Miró kopiert habe, habe de Hory geantwortet, dass Miró ebenfalls hier lebe und es dann leicht geschehen könne, dass er der Justiz viele Fragen beantworten müsse, die zu klären er kein Interesse habe.

In den 70er Jahren begann de Hory, mit eigenen Originalen auf den Markt zu gehen. Unterdessen ersuchte Frankreich um die Auslieferung des Malers. Dessen Fälschungen hingen nach eigenen Angaben in zahlreichen Museen und Sammlungen. Als Spanien dem Auslieferungsgesuch stattgab, fürchtete der Künstler, für immer zum Schweigen gebracht zu werden. Auf Ibiza setzte er seinem Leben mit einer Überdosis Schlafmitteln ein Ende.

(aus MM 51/2016)

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