Das Festival der klassischen Musik in Port de Sóller geht ins 13. Jahr. Diesen Samstag, 30. September, eröffnet das Dresdner Streichtrio die Konzertreihe, die stets am letzten Samstag im September beginnt und bis Mitte Oktober hochkarätige Kammermusik präsentiert.
Das dreiköpfige Ensemble aus Sachsen ist das beste Beispiel dafür. Es besteht aus dem Violinisten Jörg Faßmann, Konzertmeister bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Sebastian Herberg, Solobratscher bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden und Michael Pfaender, erster Solocellist des MDR-Sinfoieorchesters. Und was immer das Trio musikalisch von sich gibt, wird von der Fachpresse in höchsten Tönen gelobt. Als "Klangliche Dreieinigkeit par excellence" bezeichnen es die Kritiker und bescheinigen ihm einen "Ensembleklang, der in der Trio-Landschaft wahrlich seinesgleichen suchen dürfte".
Fragt man Michael Pfaender, was das Besondere dieses Trios ausmache, nennt er zwei Gründe: "Wir treten als Ensemble auf und nicht als drei Solisten, von denen sich jeder in den Vordergrund drängen möchte. Außerdem stellen wir uns in den Dienst der Komponisten. Wir versuchen nicht, durch besonders spektakuläre Auftritte auf uns aufmerksam zu machen, sondern klanglich und musikalisch eine runde Sache abzuliefern."
Begonnen hat die Geschichte des Dresdner Streichtrios 1995 mit dem Forellenquintett von Schubert, das die drei Musiker mit einem Pianisten und Kontrabassisten aufführten. Weil das Stück für ein ganzes Konzert zu kurz ist, fügten sie kurzerhand zwei Streichtrios dazu. Und beschlossen anschließend, mehr daraus zu machen.
Seit 22 Jahren arbeiten sie dafür, dass das Streichtrio nicht mehr als kleine Stiefschwester des Streichquartetts angesehen wird. Für sie, alle drei gestandene Musiker in renommierten Orchestern, ist das weit mehr als eine Nebentätigkeit.
"Wir betrachten dieses Trio als Oase, in der man sich von dem Orchesterklang, der manchmal sehr erdrückend sein kann, reinigen kann. Darüber hinaus hat uns die ganzen Jahre begleitet, dass wir als Trio selbstbestimmt Musik machen können", erzählt Pfaender.
Was nicht etwa heißt, dass das Musizieren im Orchester eine Fron sei: "Wir haben wunderbare Erlebnisse als Orchestermusiker", betont Pfaender und findet, dass die Arbeit beim Orchester auch dem Trio guttue: "Gegenüber Ensembles, die ausschließlich Kammermusik machen, ist unser Vorteil, dass wir nicht jeden Tag miteinander müssen, sondern wir können und wollen miteinander."
In Port de Sóller wird das Dresdner Streichtrio Werke von Mozart und Beethoven aufführen, darunter auch das Divertimento in Es-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Über dieses Werk sagt Pfaender: "Es ist wahrscheinlich das schönste und beste Kammermusikwerk, das Mozart geschrieben hat."
Am Samstag, 7. Oktober, geht es bei dem Festival weiter mit einem Trio bestehend aus der Flötistin Christina Fassbender, dem Hornisten Barnabas Kubina und der Pianistin Chieko Yokoyama. Eine Woche später wird das Vincent Trio der Berliner Philharmoniker die Bühne betreten. Dem Trio gehört auch der künstlerische Leiter des Festivals, der Pianist Alexander Malter, an.
Malter kann man erneut beim Abschlusskonzert am 21. Oktober erleben. Dann wird er die russische Sopranistin Evelina Dobraceva begleiten, die Lieder und Arien aus russischen und italienischen Opern singen wird.