Katalanische Kultur für Frühaufsteher: "Barcelonas Architektur – Der Palast der Katalanischen Musik und die Bauwerke von Antoni Gaudí" am Sonntag, 22. November, um 6 Uhr im SWR. Es handelt sich um einen Film aus der Reihe "Schätze der Welt. Erbe der Menschheit".
Er gilt als einer der schönsten Konzertsäle der Welt: Der "Palau de la Musica Catalana" in Barcelona, 1908 mit einem Konzert eingeweiht, das Richard Strauss dirigierte.
Eigentlich ist dieser Musikpalast das "Vereinshaus" eines Chores, des "Orfeo Catala". Davon zeugt eine riesige Figurenkaskade, die am Fassadeneck dieses einzigartigen Gebäudes in die engen Gassen der Altstadt ragt, eine allegorische Darstellung des katalanischen Volkslieds, "La Canco Popular Catalana".
Den Giebel der Front schmückt ein wunderbar koloriertes Mosaik, das in vollendeter Jugendstilmanier den Gesangverein darstellt. Man muss den Kopf weit in den Nacken legen, um alle Details in der filigranen Fassade mit ihrer auf die Spitze getriebene Dekor- und Formfülle zu entdecken. Ein durchscheinendes Gebäude, bei dem die Wandflächen aufgelöst scheinen, überall farbiges Glas und buntes Fliesenmosaik. In einer Umgebung altertümlicher Häuser scheint eine Phantasieblume aufzublühen.
Der "Palau de la Música Catalana" ist ein herausragendes Beispiel des "Modernisme", des spanischen Jugendstils. Er wurde von einem der führenden Baumeister der katalanischen Jugendstilarchitektur entworfen, Lluís Domènech i Montaner. Barcelona war die Hochburg des Modernisme, der auch eine Demonstration der kulturellen Eigenart der Katalanen war.
Am 12. Juni 1926 versammelten sich Tausende in den Straßen von Barcelona, um einem ungewöhnlichen Architekten die letzte Ehre zu erweisen. Der Trauerzug bewegte sich auf die Sagrada Família zu, die Kathedrale, die zu den Meisterwerken des Architekten gehört. Der Name des Mannes, der schon zu Lebzeiten als katalanischer Volksheld gefeiert wurde, ist Antoni Gaudí.
Die meisten seiner Bauten stehen in Barcelona und es bedarf nur eines gemütlichen Spaziergangs, um sie alle an einem Nachmittag kennenzulernen. Der Weg führt durch den Parc Güell, vorbei an einigen Wohnhäusern des Baumeisters zum Palacio Güell und zur Casa Battlo. Schließlich zur Casa Mila, dem wohl berühmtesten Wohnhaus, das Gaudí geschaffen hat.
Der Weg durch Barcelona ist auch ein Weg zu Gaudí. Er hat diese Stadt geprägt als Landschaftsarchitekt, Dekorateur, Städteplaner und Künstler. Gaudí ist zu einem Sinnbild der spanischen Architektur geworden, denn sein Stil zeigt ein Stück Landesgeschichte: Die Verschmelzung zwischen arabischen und christlichen Kultureinflüssen.
Die wertvollsten Natur- und Kulturdenkmäler der Welt schützt die Unesco seit 1972 als "Erbe der Menschheit". Die Fernsehreihe "Schätze der Welt" erzählt von diesen Orten in eindrucksvollen Bildern.