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Eine ganz besondere Schau: Joan Miró jenseits der Leinwand

Neben dieser Ausstellung können außerdem die beiden einstigen Ateliers Mirós, Taller Sert und Son Boter, besichtigt werden. | Fundació Pilar i Joan Miró a Mallorca

| | Palma, Mallorca |

Aus der Not macht die Fundació Miró Mallorca in Palmas Vorort Cala Major eine Tugend. Derzeit wird der größte Ausstellungsraum der Stiftung, der Espai Estrella im Moneo-Gebäude, renoviert und von Schäden am Gebäude befreit. Ursprünglich war geplant, ihn bis zur Karwoche wieder zu eröffnen. Bedingt durch die Mängel, die während der Arbeiten zutage traten, zieht sich die Renovierung nun jedoch länger hin.

Deshalb haben sich Stiftungsdirektor Francisco Copado und sein Team – namentlich die Restauratoren Patricia Juncosa und Enric Juncosa Darder, unterstützt von der Leiterin der Registratur, Maria Antònia Artigues, und der Leiterin des Archivs und der Bibliothek, Teresa Méndez – etwas besonderes einfallen lassen. „Wir wollten nicht noch viele Monate warten, ohne den Besuchern etwas zu bieten”, so Copado bei der Präsentation am 22. März, bei der auch Palmas Oberbürgermeister José Hila und Kulturstadtrat Antoni Noguera anwesend waren.

Stiftungsdirektor Francisco Copado (l.) und
Oberbürgermeister José Hila bei der Präsentation der
Ausstellung „Miró més enllà del llenç” im März.

Ausstellung noch bis 1. September

„Miró més enllà del llenç” (Miró jenseits der Leinwand) ist die Umsetzung dieser Idee überschrieben. Die Ausstellung zeigt bis 1. September den Jahrhundertkünstler von einer Seite, die über die Malerei hinausgeht. Im Espai Cúbic hängen fünf großformatige Wandteppiche, Werke, die in Zusammenarbeit mit dem Textilkünstler Josep Royo entstanden, inspiriert von dem 1971 von Miró verfassten und illustrierten Gedichtband „Le lézard aux plumes d’or”, von dem wiederum fünf Lithografien existieren. Letztere sind ebenfalls in dem Kubischen Raum zu sehen, neben einer Skulptur sowie einigen vorbereitenden Zeichnungen und Fotografien.

Im Gang, der zum Espai Cúbic führt, werden zudem Gemälde auf ungewöhnlichen Trägern ausgestellt, die weggeworfen, wiederverwendet oder in den Werkstätten Mirós gefunden wurden. Der Künstler integrierte sie als Ausgangspunkt und Grundlage seiner Werke und verlieh ihnen so ein zweites Leben. Dabei ließ er sich beim Malen von der Materie leiten.

Neben dieser Ausstellung können außerdem die beiden einstigen Ateliers Mirós, Taller Sert und Son Boter, besichtigt werden.

(aus MM 13/2022)

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