Mallorca Magazin: Herr Pflaum, das „Inselkino” war von Anfang an ein riesiger Erfolg. Haben Sie damit gerechnet?
Thomas Pflaum: Wir hatten damit gerechnet, dass es gut läuft. Aber dass es so gut läuft, hat uns überrascht. Die ersten drei Events fanden in einer Halle mit 270 Plätzen statt - alle ausverkauft. Anfang Mai hatten wir im Country Club Santa Ponça über 500 Gäste. Für Mallorca ist das eine beeindruckende Zahl, und wir sind überglücklich.
MM: Was hat Sie dazu gebracht, gemeinsam mit der Schauspielerin Tina Ruland diese deutschsprachige Eventreihe auf Mallorca zu organisieren?
Pflaum: Solche Projekte haben mir immer Spaß gemacht. Ich habe 20 Jahre lang eine Marketingagentur geführt und dort viele Events organisiert, etwa Fußballspiele mit der deutschen Traditionsnationalmannschaft mit Uwe Seeler. Durch meine Freundschaft mit Tina Ruland entstand die Idee, etwas mit Kino zu machen. Tina hat natürlich eine enge Verbindung zum Film, und ich wurde in all den Jahren auf Mallorca oft gefragt, wo man deutschsprachige Filme sehen könne. Nachdem wir von der Filmverleihfirma Picture Tree International eine Lizenz für die Balearen erhielten, konnten wir loslegen.
MM: Was macht Ihr Konzept aus?
Pflaum: Musik - ob DJ oder Live-Acts -, der Filmtalk mit Tina, der Film und ein bunt gemischtes Publikum. Wir wollen keine elitäre Veranstaltung, sondern einen Mix aus Normalverdienern, Wohlhabenden, Prominenten und Presse, die gemeinsam feiern. Nach manchen Filmen wird noch lange getanzt, und da sind alle gleich. Das möchten wir beibehalten.
MM: Welches Feedback erhalten Sie vom Publikum?
Pflaum: Die Resonanz ist unterm Strich positiv. Besonders freuen uns die „Wiederholungstäter“, die bei mehreren oder sogar bei allen Events dabei waren und schon Tickets für die kommenden Veranstaltungen gekauft haben. Das spricht für sich. Natürlich gibt es auch Kritik, was normal ist. Wir nehmen kon-struktive Anmerkungen ernst und besprechen Verbesserungen mit unserem Team. Nach jedem Event analysieren wir, was gut lief und was nicht.
MM: Das klingt danach, als ob es bei der Eventreihe nicht nur um Kino geht.
Pflaum: Das ist so. Viele Gäste sagen, dass nicht nur der Film zählt, sondern auch das Miteinander, die Atmosphäre und die positive Energie. Unser Ziel ist, dass die Menschen mit einem Lächeln nach Hause gehen. Sollte das nicht mehr gelingen, würden wir das Konzept überdenken oder aufhören.
MM: Stemmen Sie und Tina Ruland die gesamte Eventreihe alleine?
Pflaum: Ja, Tina und ich organisieren alles selbst. Es ist mehr Arbeit, als ich anfangs dachte. Neben dem Event selbst müssen wir uns um Dinge wie Filmbänder, Plakate und den Kartenverkauf über die Müller-Drogeriemärkte kümmern. Mittlerweile ist auch meine Frau voll eingebunden, und meine Tochter, die in Berlin im Hotelmarketing arbeitet, unterstützt uns aus der Ferne. Es ist ein echtes Familienprojekt geworden, Tina eingeschlossen.
MM: Wie teilen Sie sich die Arbeit mit Tina Ruland?
Pflaum: Wir kümmern uns von Mallorca aus um die Organisation, während Tina in Berlin die Pressearbeit übernimmt. Sie ist das Gesicht und die Stimme der Filmevents und bringt ihre Kontakte ein. Was ich besonders schätze: Tina packt überall mit an. Sie ist sich auch nicht zu schade, Getränkekisten zu tragen. Nach dem Event am 2. Mai im Santa Ponça Country Club waren wir bis drei Uhr nachts im Lager und haben aufgeräumt - Tina, meine Frau, ein Helfer und ich.
MM: Das „Inselkino“ am 13. Juni findet im Vino Resort Son Amaret bei Son Macià statt. Wie wählen Sie die Veranstaltungsorte aus?
Pflaum: Manchmal werden wir angefragt, manchmal suchen wir gezielt. Son Amaret war uns wichtig, unabhängig davon, dass es unser Weinsponsor ist. Dort steht die Leinwand direkt an den Weinreben - mehr Natur und Mallorca geht nicht. Den Termin am 13. Juni haben wir bewusst gewählt. Im August wären die Trauben reifer, was mehr Insekten bedeutet hätte. Wir möchten nicht, dass die Gäste zerstochen nach Hause gehen.
MM: Wie sieht es in Son Amaret mit dem Essen aus?
Pflaum: Am 13. Juni haben wir den Foodtruck des Restaurants La Tasca in Peguera. Es gibt wunderbare mallorquinische Tapas, die wir vorher probiert haben. Außerdem testen wir etwas Neues: Fertig-Cocktails aus der Flasche. Das klang erst abschreckend, aber die Qualität hat uns überzeugt. Nach 30 Sekunden im Cocktail-Toaster war das Getränk eiskalt. Wir bekamen es mit Eiswürfeln und echten Früchten gereicht und waren begeistert. Ich hoffe, unsere Gäste sind es auch.
MM: Mit Gioele haben Sie diesmal einen neuen DJ. Warum der Wechsel?
Pflaum: Abwechslung ist uns wichtig. Nach David Gee und Gitta Saxx haben wir für den 13. Juni Gioele. Am 11. Juli in der Motorworld ist es wieder Gitta. Es wird in diesem Jahr noch weitere DJs geben - die Vielseitigkeit ist wichtig. Wir sind jetzt in der Hauptsaison. Das heißt, die DJs sind sehr, sehr gut gebucht. Die Hauptsaison ist für DJs sehr gefragt, deshalb planen wir schon für 2026 und buchen frühzeitig. Aber wir werden auch probieren, Live-Acts zu machen. Ende Juli wollen wir den Plan für 2026 vorstellen.
MM: Gibt es auch Interesse an sozialkritischen Filmen oder Hollywood-Produktionen?
Pflaum: Grundsätzlich besteht unser Konzept in der Vielfältigkeit, aber immer mit unterhaltsamen Filmen. Wir möchten, dass die Leute lachen und sich wohlfühlen. Ich glaube, das haben wir bisher geschafft. Sozialkritische Themen, Dokumentationen oder Actionfilme passen nicht dazu. Und Hollywoodfilme sind deutlich teurer. Da müssten wir den Ticketpreis von 22,50 Euro zuzüglich Vorverkaufsgebühr auf 40 bis 45 Euro anheben. Wir fragen uns schon, ob das noch in einer Relation steht. Aber wir schließen nicht aus, dass es auch irgendwann Hollywoodfilme gibt.
MM: Wäre das nicht ein Fall für Sponsoren?
Pflaum: Auch das Inselkino kann nur mit Sponsoren funktionieren. Wirt bieten unseren Sponsoren eine doch sehr große Darstellungsfläche und viel Aufmerksamkeit. Immerhin gehört das Inselkino schon zu den größten Eventreihen auf Mallorca. Da lohnt es sich für jeden Sponsor, egal ob ein kleines oder größeres Unternehmen.
MM: Immer ein Freitag im Monat: Bleibt es 2026 dabei?
Pflaum: Ja, das hat sich bewährt. Wir haben es so formuliert: Ein Filmevent ist ein neuer und zusätzlicher Feiertag. Solange er so gut angenommen wird und die Menschen mit einem Strahlen nach Hause gehen, werden wir das weiterführen.
Starfotografin Gabo ist Tina Rulands Talkgast beim „Inselkino”
Wenn Gabo abdrückt, fließt kein Blut, sondern es entstehen brillante Bilder. Aufnahmen der Extraklasse. Weshalb man sie mit Fug und Recht als Starfotografin bezeichnen darf. Seit 1986 hält die gebürtige Hamburgerin ihre Kamera auf die Großen der Republik und dieser Welt. Kevin Costner, Eric Clapton, Veronica Ferres, Yoko Ono, Warren Beatty - sie alle standen vor ihrer Linse. Boris Becker ebenso wie Wolfgang Joop. Um nur wenige zu nennen. Gabos Porträts erscheinen in Magazinen wie „Vogue”, „Stern”, Rolling Stone” und „Spiegel”. Ihre Aufnahmen von Herbert Grönemeyer für den „Stern” machten sie 1986 schlagartig bekannt.
20 Jahre später schrieb das Magazin: „Wegen ihrer guten Kontakte zur deutschen Prominentenlandschaft wird Gabo gerne die deutsche Annie Leibovitz genannt.” Folgt man ihrer Website, geht es ihr allerdings nicht um den Promi-Status der Personen, die sie porträtiert: „Sie interessiert sich für die Seelen der Menschen und nicht dafür, was oder wen sie repräsentieren. Sinnlichkeit und Wärme, Persönlichkeit und Authentizität sind Elemente, die sie in einem Moment einfangen möchte.” Diesen Freitag, 13. Juni, ist Gabo zu Gast in Son Amaret beim „Inselkino”-Filmtalk mit Tina Ruland.
Auf einen Blick:
Was: Inselkino: „Traumfabrik”
Wann: Freitag, 13. Juni
- Einlass: 18 Uhr
- ab 18.30 Uhr; DJ Gioele
- 21.30 Uhr: Filmtalk mit Tina Ruland. Gast Starfotografin Gabo
- 22 Uhr: Film „Traumfabrik”
- anschließend DJ Gioele
Wo: Vino Resort Son Amaret, Manacor (bei Son Macia; Anfahrt über Felanitx empfohlen)
Wie viel: 22,50 Euro plus Verkaufsgebühr (Tickets bei www.inselkino.com und bei allen Müller Drogeriemärkten auf Mallorca)
Weiteres: www.inselkino.com