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Zoff um Restaurant-Bewertung

Macarena de Castro hatte mit aufmüpfigen Restaurantbesuchern zu kämpfen. | Foto: M.A. Cañellas

| Port d'Alcúdia, Mallorca |

Zwischenfälle in der Gastronomie sind auf Mallorca und den Nachbarinseln diesen Sommer offenbar das große Gesprächsthema. Nach der Polemik um eine angeblich überteuerte Fischrechnung auf Formentera hat es nun die allseits beliebte Sterneköchin Macarena de Castro vom Restaurant Jardín in Port d'Alcúdia getroffen.

"Wir haben zwei Gerichte zurückgehen lassen. Eines war versalzen und trocken, ein Tartar vom Petersfisch simpel, eindimensional und fad", ließ ein Besucherpaar über das Bewertungsportal TripAdvisor die Öffentlichkeit wissen. Das Preis-Leitungs-Verhältnis grenze an Betrug, so die inselweit bekannte Bankmanagerin und ihr Begleiter, der für ein mallorquinisches Hotelunternehmen arbeitet.

Anders als im "Fall Formentera" ging die Runde allerdings an Macarena de Castro. In einer längeren Erwiderung wies die Köchin unter anderem darauf hin, dass die Kritikerin wohl so viel Wein konsumiert hatte, dass sie sich nach dem Dinner die Schuhe auszog und auf einem Sofa im Gastraum schlafen legte. Von "Zurückgehenlassen" könne nicht die Rede sein, da die unzufriedene Besucherin die kritisierten Speisen teilweise gegessen und anschließend ihrem Begleiter zum Verspeisen überlassen habe. Zudem habe nach dem Essen eine wertvolle Menestralia-Glasperle aus der Tischdekoration gefehlt, die auf Nachfrage des Sommeliers schließlich zurückgegeben worden sei. Zuvor hätten die Gäste auch einen Gin Tonic als Bonus auf Kosten des Hauses verlangt - ein Wunsch, der ihnen sogar erfüllt wurde.

Die Antwort saß offenbar so gut, dass die kritischen Kommentare einen Tag später - nach Berichterstattung durch die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora - bei TripAdvisor gelöscht wurden. In einem weiteren Zeitungsbericht solidarisierten sich dann auch sechs Spitzenköche von der Insel mit ihrer Kollegin Macarena de Castro und gingen mit dem betroffenen Bewertungsportal teils scharf ins Gericht.

"TripAdvisor ist nicht mehr als eine Art Kinder-Comic ohne jegliche Glaubwürdigkeit. Seit Jahren schaue ich da nicht rein, und es würde mir auch nicht in den Sinn kommen, auf einen Kommentar zu antworten", so zum Beispiel Santi Taura vom gleichnamigen Restaurant in Lloseta. Ihm missfällt grundsätzlich, dass im Internet jeder kommentieren könne, ohne überhaupt im Restaurant gewesen zu sein. Der richtige Moment für Kritik und Beschwerden sei einzig und allein ein persönliches Gespräch, wenn der Koch aus der Küche kommt. "Ich koche ja schließlich nicht für mich, sondern weiß, dass ich zuhören muss", so Taura.

Den vollständigen Artikel mit weiteren Stellungnahmen aus der Gastronomie finden Sie in der aktuellen Printausgabe (MM 35/2015) oder im E-Paper. Das Mallorca Magazin wird an allen deutschen Flughäfen sowie an vielen Bahnhöfen in großen und mittleren Städten verkauft.

Machen Sie auch bei der MM-Umfrage mit (siehe links)!

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