Schon ganze dreimal hat der US-Schauspieler Morgan Freeman, der sich gerade für Dreharbeiten auf Mallorca aufhält, in dem italienischen Restaurant Sandro in Palma zu Abend gegessen – so gut schmecken ihm offenbar die Speisen des apulischen Lokalbesitzers. Und: Bei jedem seiner Besuche wählte der Weltstar die Bruschetta als Vorspeise. Beim Hauptgang hingegen entschied sich der Mime jedes Mal für etwas anderes – bei seinem ersten Besuch für Tagliatelle mit Bolognese-Sauce, beim zweiten Mal für ein Rindfleischtartar und bei seinem jüngsten Besuch am Sonntagabend für Ravioli gefüllt mit Schweinebäckchen. Sein Lieblingsdessert ist Tiramisù, als Getränk wählte er stets Wodka.
Kurios: Seitdem Freeman Sandro zu seinem "Stammlokal" erklärt hat, bietet Wirt Sandro Putignano seit dem vergangenen Wochenende das "Morgan-Freeman-Manü" an. Es besteht aus Bruschetta, Tagliatelle mit Bolognese-Sauce und Tiramisù und schlägt mit 18,50 Euro zu Buche, ein Getränk ist inklusive. Und wie schmeckt die Freeman-Speisefolge? MM hat am Montag den Test gemacht und durfte am selben Tisch, an dem der Hollywood-Star gegessen hat, das Menü probieren.
Die Bruschetta besteht aus zwei gerösteten, mit Knoblauch abgeriebenen und mit Olivenöl beträufelten Scheiben Brot, bedeckt von in kleine Würfel geschnittenen, schmackhaften Tomaten mit etwas Basilikum und grobem Salz. Geschmacklich überzeugt sie mit einer feinen Würze, wobei der Knoblauch präsent, aber nicht zu dominant ist. Aufgrund der saftigen Frische der Tomaten und der angenehmen Ausgewogenheit kann es diese Bruschetta mit jeder in Süditalien aufnehmen.
Die Tagliatelle mit Bolognese-Sauce kommen als überschaubare, aber sättigende Hauptportion daher. Sandro serviert sie auf hausgemachten Eier-Bandnudeln, ähnlich wie im norditalienischen Bologna, wo das "Ragù" erfunden wurde. Aber er gesteht: "Wenn sich das jemand mit Spaghetti wünscht, mache ich es möglich, schließlich ist der Kunde König." Man schmeckt, dass der Sud lange eingekocht wurde, er verbindet sich bestens mit den frischen Nudeln, wenngleich Sandros Bolognese einen deutlich höheren Tomatensaucenanteil hat, als diese in Norditalien üblich ist.
Das Tiramisù, das Sandro als Dessert serviert, ist sehr schmackhaft, kommt in seiner Substanz eher trocken als durchnässt daher und könnte einen Schuss mehr Kaffee vertragen. Allerdings besticht es durch einen sehr ausgewogenen und nicht zu süßen Geschmack und rundet das Mittagsmenü gut ab. Fazit: Das Freeman-Menü ist klassische italienische Hausmannskost und die Portionen sind in ihrer Größe für einen Lunch ideal. Auch der Preis von 18,50 Euro ist angemessen.
Und: Für die MM-Tester gab's zum Probieren einen kleinen Wodka aus der Flasche der Marke "Tito's", von der auch Freeman getrunken hat. Das texanische Destillat wird übrigens auch in Spanien in ausgesuchten Märkten, unter anderem bei El Corte Inglés, für rund 30 Euro verkauft. Freeman gilt als Fan dieses Wodkas, trug bei seinem ersten Abendessen in Palma ein T-Shirt der Marke.