Auf Mallorca hat sich die Anzahl der Luxus-Restaurants im Vergleich zu den Vorjahren deutlich vermehrt. Das sagte der Präsident des mallorquinischen Gastronomieverbandes, Alfonso Robledo. Dabei handele es sich hauptsächlich um auf mediterrane Küche spezialisierte Lokale, die Wert auf die Verwendung lokaler Lebensmittel legen. Der Durchschnittspreis pro Gast liegt bei 35-40 Euro.
Die Gourmetstätten dieser Art befinden sich überwiegend in Palma, genauer gesagt im Trendviertel Santa Catalina und an der alten Seehandelsbörse La Lonja. Aber auch an den Stränden von Palmanova und der britischen Urlaubsmeile Magaluf gibt es viele Restaurants. Robledo betonte, dass sich die Küchen der Gastronomen durchaus mit den Besten in Spanien messen können.
Realisiert wurde der Wechsel, indem eher einfache Gaststätten gezielt durch neue hochwertige ersetzt wurden. Da der Gastronomieverband diese Vorgehensweise für sinnvoll erachtet, möchte er die neue Szene unterstützen. Bei einem Treffen mit dem Tourismusminister Jaume Bauzá am kommenden Montag möchte ihn Robledo bitten, bei Restaurants mehr auf Qualität statt auf Quantität zu setzen.
Ziel dieser Maßnahme ist es, die Qualität des Angebots im Gaststättengewerbe zu verbessern und gleichzeitig die wirtschaftliche Lebensfähigkeit der bereits bestehenden Betriebe zu gewährleisten. Außerdem benötigen diese Betriebe mehr qualifizierte Arbeitskräfte, sodass sie auch bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne bieten. So wird auch das wirtschaftliche Wachstum unterstützt und gefördert.
Robledo erklärte zusätzlich, dass die Kunden der gehobenen Restaurants hauptsächlich aus anderen europäischen Ländern stammen. Vor allem aus Deutschland würden viele Leute mittlerweile lieber im Home-Office auf Mallorca arbeiten, als zu Hause. Aber auch andere Europäer und zunehmend US-Amerikaner würden vermehrt Zweitwohnsitze auf der Insel besitzen. Sie alle gehörten zur Zielgruppe der neuen Spitzenrestaurants.
Robledo weist darauf hin, dass dieser Trend ebenso im Bereich der mallorquinischen Agrar- und Ernährungswirtschaft ein beträchtliches Wachstum bringe, da die Nachfrage an den Produkten ohne zu tiefe ökologische Fußabdrücke wachse. "Die Touristen wollen keinen Rioja mehr, sie fragen jetzt nach mallorquinischen Weinen", so Robledo. Und das wiederum komme den lokalen Kellereien zugute.