Neue Munition im Kampf gegen die Ökosteuer für Touristen: Der
mallorquinische Hotelverband FEHM hat am Mittwoch die Ergebnisse
eine Studie präsentiert, die die Folgen der Ecotasa untersucht.
Nach der von der Consulting-Firma Ernst&Young durchgeführten
Analyse würden das Brutto-Mehrwert-Produkt, eine dem
Bruttoinlandsprodukt ähnliche Zahl, auf den Balearen pro Jahr um
105 Milliarden Pesetas (1'2 Milliarden Mark) zurückgehen. Das wäre,
so Pere Cañellas, Präsident des Hoteliersverbandes, die Summe der
negativen Folgen der Touristenabgabe, die als Gesetztesentwurf im
Balearenparlament vorliegt.
Die Berater von Ernst&Young gehen davon aus, dass in Folge der
Ökosteuer, die pro Hotelübernachtung je nach Kategorie bis zu zwei
Euro pro Person und Tag betragen soll, die Nachfrage der Urlauber
um fünf Prozent zurückgeht. Mariano Escoriza, E&Y- Direktor für
Mallorca, gibt allerdings zu, dass es sich bei dieser Zahl um eine
Hypothese handelt, da es keine Zahlen oder Analysen gebe, die
verlässliche Vorhersagen erlaubten. ,,Es ist allerdings sicher, das
bei höheren Preisen die Nachfrage zurückgeht”, so der Ökonom, ,,es
gibt kein wirtschaftliches Modell, in dem das anders wäre”.
Durch den Rückgang der Nachfrage, so die Studie weiter, würden
im Jahr 2001 insgesamt 4'2 Millionen weniger Übernachtungen auf den
Balearen registriert werden. Die Ecotasa würde in Konsequenz die
Nebenausgaben in den Hotels um 2'625 Milliarden und außerhalb der
Hotels um 9'927 Milliarden Pesetas reduzieren. Da laut Studie durch
die Toruisten-Abgabe jährliche Einnahmen von 12'55 Milliarden
Pesetas zu erwarten sind, betrügen diese Ausfälle 79
beziehungsweise 18 Prozent der möglichen Gesamteinnahmen.
Nimmt man eine Umfrage zu den Nebenausgaben der Urlauber als Basis,
gingen die Ausgaben der Urlauber insgesamt um 37'4 Milliarden
Pesetas per anno zurück, von denen 50 Prozent auf die Unterkünfte
entfielen.
Sollte die Steuer nicht auf die Kunden umgelegt, sondern von den Unternehmen geschultert werden, so die Studie, würden die 12'5 Milliarden Pesetas voll auf das Ergebnis schlagen. Mit der Konsequenz, dass diese Summe nicht für Investitionen bereit stünde, was wiederum eine Verschlechterung der Qualität zur Folge hätte.