Die von deutschen Initiatoren ins Leben gerufene
Luftrettungseinrichtung Heli-Med hat auf dem Weg zu ihrer
Etablierung auf Mallorca ein wichtiges Hindernis genommen. Am
vergangenen Mittwoch präsentierten die Rettungsflieger und das
Innenministerium der Balearen eine Vereinbarung, nach der Heli-Med
ab sofort von der Notrufzentrale der Insel bei Bedarf zu Einsätzen
angefordert werden kann. Unter der europäischen Einheitsnummer für
Notfälle – 112 –, mit der die Notrufzentrale für Krankenwagen,
Feuerwehren, Polizei und Katastrophenschutz erreicht wird, ist auch
der Heli-Med-Hubschrauber zu alarmieren.
Sollte sich ein Verkehrsunfall auf einer abgelegenen Bergstraße
etwa in Sa Calobra ereignen, benötigt der Helikopter für den Anflug
nur wenige Minuten, während sich ein Krankenwagen erst mühsam an
den Unglücksort herankurven muss. Hinzu käme noch einmal die
Rückfahrt in die nächste Klinik. Die Warte– und Transportzeit, die
bei Schwerverletzten über Leben und Tod oder zumindest über
gesundheitliche Spätfolgen entscheidet, könnte per Hubschrauber
kürzer ausfallen.
Unklar ist unterdessen, wer die Kosten der bis zu 30.000 Mark teueren Rettungseinsätze zu tragen hat. Anders als in Deutschland erstatten auf Mallorca die Krankenkassen nicht unbedingt automatisch die Gebühren für den Lufteinsatz samt Notarzt und Rettungssanitäter. Ob die deutschen Versicherungen für einen Einsatz in Spanien zahlen, ist von Fall zu Fall unterschiedlich und sollte vom Versicherungsnehmer vorab geklärt werden.
Deshalb setzt der Geschäftsführer weiter auf das propagierte Mitgliedersystem für die Rettungsorganisation. Für 20.000 Pesetas Jahresbeitrag kann man im Notfall den Hubschrauber kostenfrei anfordern.