,,Ich bin der privilegierteste Gastarbeiter Deutschlands”, sagt
Bruno Bruni, italienischer Erfolgskünstler mit Wohnsitz in Hamburg,
in einem Gespräch mit MM auf Mallorca. Er gilt als Meister
der Lithografie und der Zeichnung. Berühmt geworden sind ebenfalls
seine Blumenbilder und die Bronzeskulpturen, die fast alle nur ein
Thema haben: Frauen und Mädchen. Grazil, schön, groß, langbeinig,
schmalhüftig. Ist das sein Schönheitsideal?
,,Ja, dieser Typ gefällt mir am besten. Obwohl ich das ungern sage,
denn ich möchte ja alle anderen Frauen nicht beleidigen”, sagt
Bruno Bruni, offenbar ein Charmeur mit Gerechtigkeitssinn. Sinnlich
sind sie, seine Frauenfiguren, gleichgültig, ob als Zeichnung, als
Lithografie oder als Bronze. Es sind oft nackte Mädchen, die sich
mit sanfter Geste ein Kleidungsstück über den Kopf ziehen. Vor
allem fasziniert ihn das Motiv des liegenden Frauenaktes, das er
bei den alten Meistern, von Renaissance bis Jugendstil, von Tizian
bis Klimt, immer wieder findet.
Dennoch nennt er als Vorbilder Künstler wie Otto Dix, George Grosz und die Maler des deutschen Expressionismus. Viele seiner Arbeiten sind eine Hymne an die Schönheit. ,,Wie es in der Renaissance üblich war. Heute ist meist das Gegenteil der Fall”, sagt Bruno Bruni. ,,Wenn jemand schön malt, wird er oft angegriffen. Von den Kulturbeamten, die oft glauben, das Sagen zu haben. Ich bin der Meinung, Kunst muss auch schön sein.” Ende Mai wird voraussichtlich in der Galerie Monet Art Diffusion in Palma eine Ausstellung mit Arbeiten von Bruno Bruni stattfinden.