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FESTIVAL

Seit 40 Jahren: Große Künstler aus aller Welt in Pollença

Konzertreihe im ehemaligen Kloster von 7. Juli bis 8. September

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Er kokettiert mit seiner Bescheidenheit, seiner Zurückhaltung, und dennoch ist es ganz ernst gemeint. Eugen Prokop stellt die Musik und die Interpreten, die zum Internationalen Musikfestival von Pollença kommen, in den Vordergrund, nicht die eigene Person. Gerne spricht er auch über die spanische Königin Sofía, die die Schirmherrschaft des Festivals inne hat und zu den regelmäßigen Besuchern zählt: „Sie ist einfach eine bezaubernde Frau”, sagt Prokop.

Trotz königlicher Schirmherrschaft: Ein Festival kostet Geld. Das von Pollença hat in diesem Jahr einen Kostenvoranschlag von 79 Millionen Pesetas (930.000 Mark). Die werden von der Gemeinde, dem Inselrat und der balearischen Landesregierung getragen. Eugen Prokop weiß: „Wenn wir erhalten wollen, was wir zur Durchführung eines Festivals benötigen, müssen wir uns mit den Politikern gut stellen.” Das Jahr 2001 ist ein Jubiläumsjahr für das Pollença–Festival: Es wurde vor genau 40 Jahren gegründet. Das erste Konzert fand am 1. September 1962 statt. Begonnen hat alles durch den Geiger Philip Newmann, der sich zu jener Zeit bereits nach Pollença zurückgezogen hatte. Mallorca wuchs ihm ans Herz, Pollença ganz besonders. So hatte er die Idee eines Musikfestivals mit Künstlern und Publikum aus aller Welt.

Philip Newman fand offene Ohren beim damaligen Bürgermeister von Pollença, Toni Siquier. Als „Aufführungsraum” wurde der Kreuzgang des ehemaligen Dominikaner–Klosters Santo Domingo gewählt. Hier stimmte das Ambiente, hier stimmte die Akustik: „Es könnte keinen schöneren Platz geben”, sagt Eugen Prokop.
Newman schaffte seine Künstlerfreunde aus aller Welt, vornehmlich aus den USA und aus Osteuropa herbei. Es gab Konzerte, in erster Linie Kammerkonzerte und Recitals erster Güte. Die Internationalen Musikwochen von Pollença konnte sich bald sehen lassen. Inzwischen haben auch die Tourismusbehörden erkannt, dass sich mit dem Festival trefflich werben lässt. Vor allem im Sinne des Qualitätstourismus.

Philip Newman starb 1966 in Palma. In diesem Jahr, an seinem 35. Todestag am 5. September, gastiert ihm zu Ehren der russisch–israelische Geiger Shlomo Mintz in Pollença. Eugen Prokop, sein Freund und Weggefährte, war dem Festival zu jener Zeit bereits verbunden, war für Organisation und Auswahl der Musiker sowie für das Programm tätig, übernahm 1976 offiziell die musikalische Leitung des Festivals. Somit also in diesem Jahr noch ein Jubiläum.

1970 gründete er die „International Summer Music Academy”, die es Studenten aus aller Welt erlauben sollte, von den großen Meistern während des Festivals zu lernen. 1972 gründete er das Kammerorchester „Pollença Festival Strings de Europa”. „Dieses Orchester”, sagt Eugen Prokop, „wurde im vergangenen Jahr wieder aufgelöst. Ich möchte, dass das Publikum größere Interpreten kennen lernt.” Große Interpreten hat er in der Vergangenheit Jahr für Jahr nach Pollença holen können. „Dieses ist ein Jahr der Erinnerungen”, sagt Eugen Prokop. „Ich habe an die vielen guten Musiker gedacht, die Newman für das Festival verpflichtet hat, und die entsprechende jüngere Generation eingeladen. Patrick Gallois, der Flötist, könnte man als den Nachfolger von Jean Pierre Rampal betrachten. Lynn Harrell steht für den Cellisten Gaspar Cassadó. Manuel Barrueco ist ein ebenso großer Gitarrist wie Bartomeu Calatayud.” Die sogenannte „andere” Musik wurde in der Vergangenheit unter anderem von der Flamenco–Tänzerin Luceno Tena vertreten. In diesem Jahr gastieren Kim Criswell und die Wayne Marshal Jazz Band.

Eugen Prokop ist auch in diesem Jahr mit Recht stolz auf das Programm, das vom 7. Juli bis zum 8. September 16 Konzerte beinhaltet.

Glanzvoller Abschluss wird ein Konzert mit dem Thomanerchor Leipzig sein.

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