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FLUGSICHERHEIT

„Sie wissen nicht, dass sie sterben”

Zwei Rückflüge von den Balearen massiv behindert

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Die Furcht vor Flugzeugentführungen und Terroranschlägen mit Milzbrand-Erregern hat auch bei den Ferienfliegern auf den Balearen für Angst und Verunsicherung gesorgt. Gleich zwei Vorfälle, die sich im Nachhinein als falscher Alarm erwiesen, riefen zu Wochenbeginn Polizei und Feuerwehren auf den Plan und bescherten über 300 Flugpassagieren stundenlange Wartezeiten. In einer aus Palma nach Stuttgart fliegenden LTU-Maschine war ein verdächtiges weißes Pulver aufgetaucht, das zunächst für eine möglichen Milzbrand-Attacke gehalten wurde. Auf Ibiza hatte die zufällig mitangehörte Todesdrohung zweier arabisch-stämmiger Männer den Argwohn der Mitreisenden ausgelöst. Die Iberia-Maschine wurde daraufhin vier Stunden nach Waffen abgesucht.

Beim Rückflug des LTU-Fliegers von Palma nach Deutschland hatten die Flugbegleiter in der Bordküche auf einem Tablett ein verdächtiges weißes Pulver entdeckt. Der Pilot verständigte die Flughafenleitung in Stuttgart. Die Maschine landete planmäßig um 12.30 Uhr und wurde auf dem Rollfeld abseits anderer Flugzeuge geparkt, Feuerwehrleute sicherten das Gelände. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes nahmen eine Probe auf, das Pulver wurde an der nahen Universität Hohenheim untersucht. Der Milzbrand-Test war negativ. Die 206 Fluggäste an Bord des Fliegers sowie die Besatzung konnten die Maschine nach zwei Stunden verlassen. Das Flugzeug war jedoch offenbar wegen weiterer Kontrollen 28 Stunden lang nicht einsatzfähig.

Auf Ibiza hatten zwei französische Fluggäste beim Einchecken zufällig mitbekommen, wie ein arabisch aussehender Mann seinem Begleiter sagte: „Sie wissen nicht, was sie erwartet. Sie wissen nicht, dass sie alle sterben werden.” Im Flugzeug saßen die beiden Verdächtigen „an strategisch wichtigen Punkten” weit auseinander. Die Franzosen vertrauten sich noch vor dem Start dem Flugkapitän an, der die Guardia Civil an Bord rief. Die beiden aus Nordafrika stammenden Männer mit belgischem Pass wurden abgeführt und penibel verhört. Auch die übrigen 137 Passagiere wurden auf ihre Personalien und Waffen hin überprüft. Bei der Durchsuchung des Gepäcks kamen allerdings keine auffälligen Gegenstände zum Vorschein. Bis auf die beiden Nordafrikaner konnten die Passagiere nach vier Stunden Wartezeit nach Barcelona starten.

Die beiden Verdächtigen, die kurioserweise zum Bodenpersonal der belgischen Fluglinie Sabena gehörten, stritten zunächst die Äußerungen ab, sprachen später von einem Scherz. Da gegen sie nichts vorlag, durften sie am Folgetag ausreisen. Unterdessen wurde ihnen von Sabena gekündigt.

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