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PERLEN

Zeichen stehen bei Majórica auf Streik

Krise verschärft: Firma setzt Gehaltszahlungen aus

Die Situation des hochverschuldeten Perlen-Herstellers Majórca in Manacor hat sich dramatisch zugespitzt: Die Fimenleitung beantragte vor Gericht die Aussetzung der Löhne und Gehälter. Rund 200 Arbeitnehmer schlossen sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag im Firmengebäude ein. Für Donnerstagabend war eine Massendemonstration in Manacor anberaumt. In der kommenden Woche wollen die Beschäftigten am Dienstag und Mittwoch, 13. und 14., die Arbeit niederlegen. Mit der Streikaktion wollen die rund 600 Beschäftigten des mallorquinischen Traditionsunternehmens einen Ausweg aus der seit Oktober anhaltenden Krise erzwingen. Noch zu Wochenbeginn hatten hohe Beamte des balearischen Arbeitsministeriums Hoffnungen geweckt, ein Verhandlungsdurchbruch sei zum Greifen nahe.

Mit dem Antrag auf Aussetzung der Gehaltszahlungen will die Firmenleitung eigenen Angaben zufolge ihre Handlungsfähigkeit behalten und Zeit gewinnen. Ziel der Maßnahme sei es, die Schließung des Unternehmens zu vermeiden. Andernfalls seien keine finanziellen Mittel mehr vorhanden, um den Forderungen der Banken zu begegnen. Die Beschäftigten erhielten vorerst nur die Hälfte ihrer Februar-Löhne ausbezahlt. Der noch ausstehende Teil solle überwiesen werden, sobald die Krise bewältigt sei, hieß es.

Der Generaldirektor im balearischen Arbeitsministerium, Fernando Galan, nannte das Vorgehen der Firma eine legale Maßnahme, um den Konkurs zu vermeiden. Manacors Bürgermeister Miquel Riera bezichtigte dagegen die Majórica-Aktionäre der Nachlässigkeit. Sie haben es versäumt, das Stammkapital zu erweitern.

Die Gewerkschaften attackierten massiv die Aussetzung der Gehaltszahlungen. Die CC.OO gab zudem der UGT die Schuld, eine Kompromislösung verhindert zu haben. Die UGT, die mit den Goldschmieden rund ein Drittel der Belegschaft vertritt, weigerte sich bislang, das ausgearbeitete Sanierungskonzept mitzutragen, solange die Aktionäre nicht in finanzielle Vorleistung träten. Der bereits von der CC.OO unterzeichnete Plan sieht den Abbau von 140 Stellen, davon 55 Entlassungen, vor.

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