Beim letzten Spiel des Jahres schoss Real Mallorca statt in des Gegners Tor lieber sich selber ins Knie. Obwohl er nicht sonderlich gut spielte, hieß der Matchwinner Diego Motta. Der Brasilianer provozierte zunächst Álvaro Novo zu einem Handgemenge, dabei ging des Mallorquiners Hand zu des Gegners Kopf. Der fiel dramatisch um und wälzte sich auf dem Boden. Worauf der Schiedsrichter nach Rücksprache mit seinem Linienrichter mit einer roten Karte für den Mallorquiner reagierte.
Nur drei Minuten später setzte sich Motta auf dem linken Flügel gegen Samuel Eto'o durch und flankte auf den freistehenden Patrick Kluivert, der problemlos zur Gäste-Führung einköpfte.
Das war endgültig zu viel für Eto'os ohnehin schwache Nerven. Beim dritten Versuch trat der Kameruner Nationalspieler Motta derart von hinten in die Knochen (31. Minute), dass dem Referee gar nichts anderes übrig blieb, als den Hitzkopf zum Duschen zu schicken.
Damit war das Spiel nach einer halben Stunde gelaufen, die krisengeschüttelten Katalanen taten etwas für die Laune und führten das dezimierte Mallorca vor. Marc Overmars machte noch vor dem Pausentee das 2:0, als sein Schuss von Federico Lussenhoff abgefälscht unhaltbar ins Tor trudelte.
In der zweiten Halbzeit zeigte Kluivert seine Klasse, indem er zum einen Miquel Angel Nadal so auswackelte, dass dem schwindelig wurde (3:0 in der 48. Minute), danach brillierte er mit einem Hackentrick (4:0, 50. Minute).
Dass das Ergebnis nicht in ein komplettes Desaster ausartete, lag an Mallorcas Torwart Leo Franco, der mit einigen Glanzparaden Schlimmeres verhinderte.
Nach vier Spielen gegen die Großen der Liga sieht die Bilanz ernüchternd aus: Lediglich ein Punkt gegen La Coruña auf der Habenseite, von Tabellenrang zwei auf den siebten abgerutscht.
Die Zukunft sieht auch nicht rosig aus. Neben den vielen Verletzten muss Coach Gregorio Manzano auch die Sperren von Novo und Eto'o kompensieren. Als Wiederholungstäter drohen Letzterem bis zu fünf Spiele Strafe. Der Trainer will das „hart bestrafen”. Dass er nach dem Spiel den Linienrichter als „gefährlicher als ein Affe mit zwei Pistolen” bezeichnete, war allerdings nicht gerade vorbildlich.
Bis 30. Dezember gibt es erst mal Ferien, das nächste Spiel für Real Mallorca ist am 5. Januar beim FC Sevilla.