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MEERESSÄUGER

Pilotwale zu nahe an der Küste

Guardia Civil und Marineland versuchen zu verhindern, dass die Tiere stranden / Warnung vor unvernünftiger Annährung

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Eine Schule von zirka 50 Pilotwalen hat sich die ganze Woche über ungewöhnlich dicht bei Mallorcas Küste aufgehalten. Die bis zu sechs Meter langen Tiere näherten sich dem Hafen von Palma bis auf etwa anderthalb Meilen. Guardia Civil und Mitarbeiter des Tierparks Marineland versuchten, allzu begeisterte Menschen davon abzuhalten, den Meeressäugern auf die Pelle zu rücken, um Gefahren für Mensch und Tier abzuwenden.

Das Vorkommen von Pilotwalen im Mittelmeer und im Balearengewässer ist nicht ungewöhnlich, sagt Biologin Sevgi Yaman von Marineland, die diese Woche mehrmals an Bord eines Patrouillenbootes der Guardia Civil vor Ort war. Normalerweise leben diese Tiere auf dem offenen Meer, wobei sie bei der Suche nach Nahrung weite Entfernungen zurücklegen. „Pilotwale sind bekannt für Massenstrandungen”, so die Biologin. Die Gruppe verlässt sich blindlings auf das meist männliche Leittier. Ist es krank oder verletzt oder verliert es die Orientierung, schwimmen alle hinterher – mitunter ins Verderben. „Auch wenn ein anderes Tier der Gruppe krank ist, bleiben die anderen in der Regel bei ihm.” Die Ursachen der Annäherung an die Küste seien in diesem Fall nicht bekannt. „Viele Faktoren können eine Rolle spielen”: die erwähnte starke Rolle des Leittiers oder die Erkrankung eines Mitglieds des Verbands oder das mangelnde beziehungsweise reiche Nahrungsangebot in einer bestimmten Region.

Vergeblich versuchten die Beamten und Tierschützer, die Wale aufs offene Meer hinaus zu treiben. Immer wieder kehrten die Tiere an dieselbe Stelle zurück, wo sie tagsüber an der Oberfläche trieben. „Dieses Verhalten ist normal. Pilotwale ruhen sich so aus, bevor sie in der Dämmerung zur Jagd aufbrechen”, sagt Sevgi Yaman.

Die Biologin appelliert an die Vernunft und den Respekt der Neugierigen, die sich den Walen mit Booten genähert haben. „Manche warfen sich einfach ins Wasser, um mit ihnen zu schwimmen.” Das könne aber gefährlich werden: Ein Flossenschlag eines großen Wals kann leicht zu Verletzungen führen. „Es sind auch Fälle bekannt geworden, in denen Pilotwale aufdringliche Schwimmer am Bein gepackt und in die Tiefe gezogen haben.” Da in der Herde mehrere Jungtiere sind, seien Verteidungsreaktionen durchaus denkbar. Auch zum Schutz der Tiere sollten sich Besucher möglichst ruhig nähern, wenn sie auf den Anblick nicht ganz verzichten wollen. „Die Tiere nicht einkesseln. Sie müssen jederzeit in alle Richtungen wegschwimmen können.” Polizei und Helfer hoffen, dass die Wale schließlich von selbst in Richtung Meer abdrehen und nicht noch weiter auf die Küste zuhalten.

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