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Wegweiser für Betonmischer

Territorialplan stärkt Landschaftsschutz – und Baubranche

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Nach jahrelangem politischem Hickhack will der Inselrat an diesem Montag, 13. Dezember, den Territorialplan für Mallorca (PTM) verabschieden. Stimmt das Regierungsbündnis aus Partido Popular und Unió Mallorquina für das Raumordnungsgesetz, dürfte es noch Ende 2004 in Kraft treten. Der PTM bildet dann die Grundlage für die Flächennutzung in den kommenden zehn Jahren. Das heißt, es wird von vornherein festgelegt, wo noch gebaut werden darf. Im Umkehrschluss schreibt der PTM auch vor, an welcher Stelle die Insel zum Schutz von Landschaft und Natur künftig nicht mehr unter Beton gegossen werden darf.

Wird damit jetzt alles gut, auf Mallorca? Ein Mitarbeiter des Inselrates kann sich den sarkastischen Unterton nicht verkneifen. „Es wird alles”, so der Mann, „nicht noch schlechter. Und das ist einmal ein Fortschritt.”

Tatsache ist, dass der Territorialplan für den Landschaftsschutz eine Reihe von Verbesserungen mit sich bringt. Aber eine andere Tatsache ist, dass der PTM teilweise nur noch auflistet, was längst beschlossen, wenn nicht sogar schon Realität ist: Alle Straßenbauprojekte der Balearen-Regierung, so umstritten sie sein mögen, sind im Plan enthalten.

Der PTM wird von den regierenden Politikern gelobt als ausgewogener Kompromiss zwischen Bauverbot – im Sinne des Landschaftsschutzes – und Bauvergabe – im Sinne der Schaffung von Wohnungen und Arbeitsplätzen. Begründet wird dies damit, dass die Naturschützer und die Baubranche mit dem Ergebnis gleichermaßen unzufrieden sind. Ob der Kompromiss indessen so ausgewogen ist, darf bezweifelt werden. Denn die Notwendigkeit, auf Mallorca 70.000 bis 80.000 zusätzliche Wohneinheiten errichten zu müssen, lässt sich nur schwer nachvollziehen.

Es gibt auch andere Wege, den Leerstand von schätzungsweise 70.000 Wohnungen auf den Balearen zu beseitigen, als Tausende von Neubauten zu errichten. Man könnte etwa die Immobiliensteuer für leerstehende Wohnungen verhundertfachen. Sicher müsste sich die überdimensionierte Baubranche umorientieren. Aber Geld verdienen lässt sich auch mit ordentlicher Altbausanierung.

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