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AUSSTELLUNG

Picasso im Bahnhof

MM-Verleger Pedro Serra stellt Kunstwerke zur Verfügung

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Großer Bahnhof im Bahnhof von Sóller. Zu der Eröffnung der dortigen Ausstellung mit Keramiken von Pablo Picasso kamen Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kunst. Die Keramiken, entstanden in den Jahren zwischen 1947 und 1971, stammen aus der Sammlung des Verlegers Pedro Serra. Er stellte sie für zehn Jahre der Stadt in den Bergen zur Verfügung, wo sie - neben etlichen grafischen Arbeiten von Joan Miró – im renovierten Bahnhofsgebäude für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich sind.

„Miró und Picasso waren eng befreundet”, berichtete Pedro Serra, der selbst in Sóller geboren und Ehrenbürger der Stadt ist. Anlässlich der Ausstellungseröffnung ließ es sich der Kunstliebhaber und -kenner nicht nehmen, die Besucher mit einigen persönlichen Worten zu begrüßen. „Nun sind Werke der beiden unsterblichen Künstler hier vereint.” Dolores Durán, Kuratin der Ausstellung, verwies in ihren Erläuterungen auch auf die universelle Vielfalt in Picassos Werk: „Die Keramiken von Picasso bieten dem Betrachter ein ganzes Universum mit mythologischen Themen, mit Frauen, Vögeln, Eulen, Ziegen, Sonnen und immer wieder Szenen aus dem Stierkampf.”

Picasso begann seine Keramik–Produktion im südfranzösischen „Töpferdorf” Vallauris, wo er sich 1947 niederließ, angeregt durch die dortige jährliche Töpferausstellung und die Begegnung mit Suzanne und Georges Ramie, die eine Werkstatt im benachbarten Madoura besaßen. Picasso war sofort fasziniert von der Verformbarkeit des Tons, dem Zauber des Brennofens, den strahlenden Farben des Emails und dem Glanz der Glasur. Alle diese Komponenten eröffneten seiner Kreativität neue Perspektiven.

Unermüdlich dekorierte er Platten und Teller, benutzte daneben auch ungewöhnliche Unterlagen wie Scherben oder zerbrochene Ziegel. Seine Vorgehensweise war häufig unorthodox und entfernte sich von den traditionellen Techniken. Picasso erfand im Laufe der Jahre einen weiße Tonmasse aus nicht emaillierter, mit Reliefs versehener Keramik. Damit bestätigte er seinen Grundsatz, dass alles dikutierbar, nichts unverrückbar sei, nicht einmal die Jahrtausende alte Tonbrandtradition.

27 Jahre beschäftigte sich Picasso mit Keramik. Im Laufe dieser Zeit fertigte er rund 4000 Originalwerke. Die erste große Ausstellung in Spanien fand 1953 in einer Madrider Galerie statt. Seitdem haben Picasso–Keramiken Eingang in die wichtigsten Museen gefunden.

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