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Die Kost(en) der Airlines

Bordverpflegung: Die Bandbreite ist, je nach Airline, groß: Mal kauft man mit dem Flugticket auch ein Sandwich ein, mal nicht. Eine warme Mahlzeit gibt es in der Regel nur noch gegen Aufpreis. Dafür lässt sich der Menüwunsch bereits vorab per Internet buchen

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Früher war ein warmes Essen im Flugzeug eine Selbstverständlichkeit. Wer ein Ticket gekauft hatte, konnte fast seine Uhr danach stellen: Hatte die Maschine die erforderliche Flugreisehöhe eingenommen, machten sich die freundlich lächelnden Stewardessen in ihren Miniküchen zu schaffen, beluden den Wagen mit Tabletts und schon bald hatte man dampfende Nudeln, Fleisch und Salat vor sich auf dem Ausklapptischen. Eine leckere Mahlzeit über den Wolken gehörte einfach dazu.

Seither hat sich manches geändert. Zwar gibt es immer noch Stewardessen, und mitunter lächeln sie so wie früher, aber im Konkurrenzkampf um Fluggäste und Marktanteile stellen die Airlines verstärkt Experimente an, beim Service die Betriebskosten zu senken und so wettbewerbstaugliche Endpreise zu bieten.

Eines der betriebswirtschaftlichen Schlachtfelder um die Lufthoheit betrifft die Bordverpflegung. Während manche Airline hier mit besonders ausgefeiltem Service Kunden locken will, propagieren andere den totalen Verzicht, um preislich im Tiefstflug durchzustarten. Angestoßen wurde diese Entwicklung vor wenigen Jahren mit dem Vordringen der sogenannten Billig-Fluggesellschaften, insbesondere in dem Luftraum, der Deutschland mit Mallorca verbindet. Am radikalsten hat die britische Airline Easyjet ihr Credo formuliert: „Wir vertreten die Philosophie, dass es so etwas wie ein kostenloses Essen nicht gibt – daher bieten wir es auch nicht an!”, heißt es auf der Internet-Seite des Unternehmens, „,kostenlose' Bordverpflegung verteuert lediglich die Gesamtkosten eines Flugtickets. Und wir glauben, dass unsere Passagiere lieber auf ein ,Plastikessen' im Flugzeug verzichten und dafür beim Flugpreis sparen.” Wer an Bord eines Easyjet-Fliegers von Hunger und Durst gepeinigt wird, kann gegen Barzahlung Getränke, Snacks und Schokoriegel erwerben.

Ähnlich verfährt die niedrig-preisige TUI-Tochter HLX. Sie offeriert Service nach dem „No-frills”-Motto, zu Deutsch „ohne Schnörkel”. Damit will die Airline „Geschäftsabläufe vereinfachen” und sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren – sprich: „Sie sicher, zuverlässig und bequem an Ihr Ziel zu bringen.” Bezogen auf das Essen bedeutet das: „Wir bieten keine kostenlose Verpflegung an. Sie erhalten Getränke und Snacks zu attraktiven Preisen.”

Andere Airlines wiederum wagen den Spagat zwischen gediegener Gourmet-Gastronomie und ökonomisch ausgerichtetem Snack-Service. Will der Kunde mehr als das im Flugpreis inbegriffene Sandwich, kann er je nach Begehr und Auswahl eine warme Mahlzeit hinzukaufen. Air Berlin bietet seit Juni auf allen Strecken sein „Gourmetessen” an. Der Aufpreis liegt zwischen sieben und 11 Euro. Seit neuestem offeriert auch Hapagfly (TUI) individuelle „,Sky-Menues', bestehend aus Fleisch oder Fisch, frischen Gemüse– und Obstsorten, Salaten und Desserts”, zum Preis von 11 bis 13 Euro. Serviert wird auf Porzellan.

Wie bereits bei Air Berlin seit September, lassen sich nun auch bei Hapagfly Menüwünsche vorab per Internet buchen.

Einen Mittelweg gehen Airlines mit 50-jähriger Ferienflieger-Tradition wie Condor und LTU. Zwar gibt es bei den Flügen nach Mallorca keine warme Mahlzeiten mehr, aber es werden ohne Aufpreis belegte Brötchen und Getränke serviert. Bei LTU sind es ein Sandwich mit Käse und Putenaufschnitt samt Joghurt und Orangensaft, bei Condor in der Regel ein Laugenzopf oder ein Baguette samt Getränk.

Mancher Kunde ist mit dem Snack rundum zufrieden, mancher wird davon kaum satt. So wie ein Passagier an Bord einer Air-Berlin-Maschine, der erst ein warmes Menü verzehrte, dann noch auf das Standard-Sandwich bestand und anschließend mit Erfolg um ein zweites bat. Wohl bekomm's!

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