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Todesstrafe für Modernisierer

Vor 70 Jahren wurde Palmas republikanischer Bürgermeister hingerichtet

Seine letzten Worte gelten seiner Familie: „Lasst meine Frau und meine Tochter wissen, dass ich sie immer sehr geliebt habe. Und dass ich unschuldig bin.” Emili Darder ist zu schwach, um zu stehen. Die Schergen haben den kranken Mann auf einen Stuhl gesetzt. Dann krachen die tödlichen Schüsse. Palmas letzter republikanischer Bürgermeister stirbt an einem kalten Morgen gegen 7 Uhr, hingerichtet an der äußeren Friedhofsmauer in Palma, gleich beim Camí de Jesús. Es ist der 24. Februar 1937. Die Bluttat während des Spanischen Bürgerkrieges jährte sich am vergangenen Wochenende zum 70. Mal.

Für Emili Darders Hinterbliebene, aber auch für die linksrepublikanischen Parteien wie der PSM und der ERC war der Todestag Anlass, das Lebenswerk des Arztes, Intellektuellen und Lokalpolitikers zu würdigen. Es gilt als unbestritten, dass Emili Darder (1895-1937) als Bürgermeister von 1933 bis zum Militärputsch General Francos im Juli 1936 viele positive Neuerungen in Palma zu Wege brachte.

Darder ließ erstmals Leitungsnetze für Trinkwasser und Abwasser installieren. Er reformierte das städtische Gesundheitswesen und ließ mehrere Schulen errichten, unter anderem jene oberhalb des Sa-Faixina-Parks am Paseo de Mallorca. Der Unterricht an den städtischen Schulen wurde um die Fächer Sport, Musik und Zeichnen erweitert. Als ganzer Vertreter des republikanischen Bürgertums wollte Darder die Gesellschaft durch Bildung und Kultur aus ihrer zumeist analphabetischen Unmündigkeit befreien helfen.

Emili Darders Angehörige fordern vom Rathaus, eine Gedenkplakette am Gebäude der „Institutos” (Vía Portugal) anzubringen. Dort war der Alkalde – wie viele andere – nach einem Scheinprozess zum Tode verurteilt worden.

Am Hinrichtungsort selbst ist eine allgemein gehaltene Gedenktafel zu finden. 1994 ernannte Palma Emili Darder zum ,,großen Sohn der Stadt".

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