Es ist schon erstaunlich, was man aus Ton alles herstellen kann. Natürlich liegt auch in diesem Jahr bei der 23. Fira del Fang, der Töpfermesse von Marratxí, das Schwergewicht auf den traditionellen Töpfereiwaren, den bauchigen Ollas, den flachen Greixoneras, die man, mal mit, mal ohne Deckel, direkt auf das Feuer geben kann. Dazu gibt es im herkömmlichen Braun auch das dazugehörige Geschirr, in vielen verschiedenen Formen und Größen. Noch immer sind hierfür die Preise moderat – eine Greixonera von etwa dreißig Zentimeter Durchmesser kostet mit Deckel unter zwanzig Euro.
Dabei muss man allerdings bedenken, dass die Lebensdauer eines solchen Kochtopfes bei regelmäßigem Gebrauch auf etwa zwei Jahre begrenzt ist. Dann fängt das Material an zu bröckeln und wird porös. Wer die „Ollería” als Schale, Schüssel oder Geschirr benutzt, hat natürlich sehr viel länger etwas davon. Dennoch klagen die Händler.
Maria Matas von der Ollería Sa Penya in Pòrtol, dem traditionellen Ort der Töpferei auf Mallorca, ist jedes Jahr auf der Messe und sagt: „Das Geschäft ist vor allem in den vergangenen drei Jahren eingebrochen. Die Käufer werden anderswo mit ganzen Topfsets überschwemmt und greifen dort zu. Sie vergessen allerdings dabei, dass die traditionellen Gerichte der Insel in diesem Geschirr einfach besser schmecken. Und man kann sie auch gleich im Topf servieren.”
Mit scheelen Augen schaut Maria Matas auf alle jene der rund 50 Aussteller, die „unnützen Schnickschnack” verkaufen. Und es gibt wirklich alles, was man aus Ton machen kann: vom Serviettenständer über Gefäße für Käse, Butter, Salz, Pfeffer, Essig und Öl, über hängende Blumentöpfe im Kleinformat, Namensschilder, Lampen, Uhren, Spiegel, Waschbecken, mit Tonscherben eingelegte Tische nach marokkanischem Vorbild, über Dachziegel bis hin zu reinen Dekorationsobjekten, mal mehr, mal weniger kunstvoll gemacht. Mehrmals täglich zeigen Handwerker auf der Messe ihr Können.
Fira del Fang, Marratxí, Carretera Palma – Inca, km 8'5. Geöffnet bis zum 11. März von 10 bis 13.30 und von 16 bis 20 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 20 Uhr.