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Mallorquinische Natur statt Milieu

Ausstellung „Ein Jahrhundert Landschaftsmalerei auf den Balearen”

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„Ein Jahrhundert Landschaftsmalerei auf den Balearen” ist der Titel einer Ausstellung, die am Freitag, 30. März, im Museum für Moderne und Zeitgenössische Kunst Es Baluard in Palma eröffent wird. Zusammengetragen wurden rund 50 Werke aus der Zeit vom Ende des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts.

Die 25 vertretenen Künstler kamen aus Lateinamerika, dem spanischen Festland und natürlich von Mallorca und den anderen Inseln. Fast alle Exponate stammen aus Privatsammlungen in Katalonien, Südamerika und Mallorca.

Das künstlerische Erbe der Inseln zu bewahren war von Anbeginn an eines der Hauptanliegen des Museums Es Baluard. Mit dieser Ausstellung will die Museumsleitung eine umfassende Darstellung geben, was Landschaftsmalerei und ihre ständige künstlerische Erneuerung auf Mallorca bedeutet. Immerhin kamen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ständig Maler auf die Insel, angezogen einerseits von der landschaftlichen Schönheit, dem intensiven Licht, aber auch der Atmosphäre, die ihnen erlaubte, ungestört und innovativ künstlerisch tätig zu sein, gleichzeitig aber auch den Austausch mit anderen Künstlern zu pflegen.

Die Tertulias, die Gesprächsrunden unter Malern, Bildhauern, Dichtern und Intellektuellen waren um die Wende des 19./20. Jahrunderts auf Mallorca an der Tagesordnung. Viele Maler haben von hier aus eine internationale Karriere begonnen und mit ihren Balearen-Bildern Anerkennung gefunden. „Mallorca”, so der Kurator der Ausstellung, Francesc Miralles, „hat entscheidenden Einfluss auf die figurative Landschaftsmalerei in Spanien gehabt. Ein Einfluss, der bis zu einem gewissen Grade bis nach Südamerika reichte.”

Es geht Miralles also nicht nur um eine Zusammenstellung von Bildern eines bestimmten Genres in einer bestimmten Zeit, sondern um den Stellenwert der Insel innerhalb der spanischen Kunstgeschichte. Während man sich in Madrid zur gleichen Zeit in der Kunst den Genrebildern und Milieustudien widmete, setzte man sich in Katalonien und wenig später auch auf Mallorca mit der Natur auseinander.

Fast alle katalanischen Maler des ausgehenden 19. Jahrhunderts kamen auf die Insel. Sie entdeckten die mallorquinische Landschaft, nicht nur als Motiv und Thema, sondern auch als Möglichkeit, sich und anderen Natur und die vielen möglichen Varianten verständlich zu machen. Das Tramuntana-Gebirge war aufgrund der beeindruckenden Landschaft ein Hauptanziehungpunkt für die Künstler. Viele widmeten sich der Flora oder dem ländlichen Ambiente im Inselinneren, andere verbrachten Zeit in den Gärten etwa rund um Pollença, in Alfábia oder Raixa. Wieder andere malten Meer, Strände und Buchten, oft von einem erhöhten Aussichtspunkt von der Westund Nordwestküste aus. Palma spielt als Motiv in diesem Zusammenhang nur eine untergeordnete Rolle.

Ein Jahrhundert Landschaftsmalerei auf den Balearen.

Ab 30. März im Museum Es Baluard, Palma, Porta Santa Catalina. Geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr.

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