Mit dem Ernten der goldgrünen Trauben des Chardonnay hat auf Mallorca die Weinlese begonnen. Die französische Rebsorte wird als Erste auf der Insel reif, so dass Winzer bereits Mitte August unruhig werden und die Rebmesser zücken.
Die Ernte-Aussichten sind indes verhalten. Bei den Weißweintrauben wie dem Chardonnay wird mit bis 30 Prozent weniger Ertrag gerechnet, sagt Ramon Servalls, Präsident des Verbandes der großen Weingüter Mallorcas und Bodega-Direktor bei Macià Batle. Der Grund: Die Pflanzen schalteten nach zwei Jahren mit reichlich Frucht einen Gang zurück, um sich zu regenerieren. „Das sind die Rhythmen der Natur”, so Servalls.
Am Dienstag wurde die Weinlese offiziell von der neuen balearischen Agrarministerin Mercè Amer eröffnet. Die sozialistische Politikerin besuchte dazu eigens den Weinberg eines der dienstältesten Familienbetriebe auf Mallorca, der Bodega Miquel Oliver in Petra. Chefin Pilar Oliver hat bereits den Muskat, ebenfalls eine früh reifende Sorte, ernten lassen. Sie rechnete mit 15 Prozent weniger Trauben als im „sehr guten” Vorjahr. Gleichwohl kamen rund 20.000 Kilo zusammen.
Inoffiziell war der Startschuss zur diesjährigen Weinlese auf Mallorca bereits Mitte vergangener Woche gefallen. Auf dem Weingut Hereus de Ribas ernteten die Junior-Chefin Araceli Servera und ihre Mitarbeiter rund 4500 Kilo Chardonnay, parallel dazu rückten in Porreres Jaume-Mesquida-Inhaberin Bàrbara Mesquida samt Erntehelfern in die Rebzeilen. Einen Tag später ging man auch auf den Rebparzellen von Mallorcas größter Bodega, Macià Batle in Santa Maria, zu Werke. Dort wurden in wenigen Stunden 10.000 Kilo Chardonnay-Trauben von den Stöcken geschnitten. Das Weingut hatte zusätzlich zum Stammpersonal viele Freunde hinzugebeten und den Auftakt der Lese mit einer zünftigen Winzer-Vesper in ein Fest verwandelt.
„Der Beginn der Weinlese ist für uns Winzer der wichtigste Tag im Jahr. Bei der Ernte der Trauben geht es für uns letztlich immer um Sein oder Nichtsein”, sagte Ramon Servalls.
Die Qualität des Weißweins sei vielversprechend. Allein die Chardonnay-Trauben wiesen 13'5 Grad Alkoholgehalt (nach Baumé) auf. Im vergangenen Jahr waren es Ende August lediglich 13'1 Grad gewesen. Als Grund dafür nennt Servalls das Wetter. „In sehr heißen Sommern wie 2006 werden die Trauben lethargisch und faul, sie produzieren weniger Zucker.” In diesem Sommer war die Abkühlung nachts intensiver. Dadurch konnten sich die Stoffwechselprozesse in den Beeren optimal entfalten. So war der Chardonnay um bis zu acht Tage früher erntereif als sonst. Noch könne indes nicht gesagt, wie der Jahrgang insgesamt ausfallen werde. „Man muss sehen, wie die Rotweinlese über die Bühne geht.”
Auf die Winzer in Mallorca kommt somit in den nächsten Tagen und Wochen reichlich Arbeit zu. Nach der Lese des Chardonnay müssen Rebsorten wie der rote Merlot und der weiße Prensal eingeholt werden. Mitte September stehen die übrigen Rotweinsorten wie Cabernet und Syrah auf dem Programm, als Letztes werden im Oktober die Manto-Negro.
Noch könne indes nicht gesagt, wie der Jahrgang insgesamt ausfallen werde. „Man muss sehen, wie die Rotweinlese über die Bühne geht.” Auf die Winzer in Mallorca kommt somit in den nächsten Tagen und Wochen reichlich Arbeit zu. Nach der Lese des Chardonnay müssen Rebsorten wie der rote Merlot und der weiße Prensal eingeholt werden. Mitte September stehen die übrigen Rotweinsorten wie Cabernet und Syrah auf dem Programm, als Letztes werden im Oktober die Manto-Negro-Trauben gelesen.