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Froh, Weihnachten glücklich zu sein

Chance für einen Wertewandel: Die Festtage in Krisenzeiten

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Überhaupt, schreibt unsere zwölfjährige Gastautorin, sei sie froh, „wenn ich Weihnachten glücklich sein kann”. Ein Satz, der berührt. Denn auch wenn sich manche Erwachsene heute schon fast mit dem Wort „glücklich” schwertun – ein Anspruch, der auf viele geradezu naiv wirkt in diesen Zeiten – ist doch gerade Weihnachten die Zeit, in der auch der rationalste Kopf die Sehnsucht des Herzens nicht so ganz verleugnen kann: nach Unangestrengtheit, Sorglosigkeit und nach ein bisschen Menschlichkeit. Wenigstens für ein paar Tage.

Viele Menschen – auch Familien mit Kindern, auch auf Mallorca – , haben in diesen Tagen nicht einmal zu essen. Wären da nicht die teils hochbetagten Helferinnen vom „Club Elsa” , die in Palmas Super- märkten um Lebensmittel für die Ärmsten bitten: Öl, Reis, Pasta, ein paar Süßigkeiten. Für 300 Weihnachtspakete, die dafür sorgen, dass sich Heiligabend viele Familien überhaupt gemeinsam an den Tisch setzen können. 18 Prozent der balearischen Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze, fast 30 Prozent knapp darüber, so die Caritas Spanien. Kaum vorstellbare Zahlen bei all dem Reichtum, der hier auf Mallorca überall präsent ist. Ähnlich entmutigend die Zahl der Arbeitslosen auf den Balearen: In diesem November liegt sie um 45 Prozent höher als noch 2007.

Auch in Deutschland trifft die Armut Kinder besonders hart: Laut Kinderschutzbund leben zwei Millionen Kinder und Jugendliche auf Sozialhilfe-Niveau. Alles Zahlen, die nicht gerade dazu beitragen, dass „ich Weihnachten glücklich sein kann”.

Vielleicht lädt uns Weihnachten ja gerade dazu ein: Uns zu fragen, was uns wirklich glücklich macht. Das Erleben der Solidariät in den Supermärkten, als Menschen, denen man die Armut ansah, einen Teil ihrer Lebensmittel dem „Club Elsa” gaben, das hat mich vielleicht nicht glücklich gemacht, aber mir erneut vor Augen geführt, worauf es ankommt. „Man tut etwas, das es wert ist”: So brachte eine Helferin das Motiv ihres Engagements auf den Punkt. Einen Wertewandel nehme ich auch in unserer Gesellschaft wahr. Und das – das macht mich glücklich.

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