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Gegen Winterblues hilft nur echter Blues

Mallorca in der kalten Jahreszeit: Schwächen und Stärken

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Man kann es drehen und wenden, wie man will: Mallorca ist im Winter einfach kein Sommerziel. Die französische Schriftstellerin George Sand und ihr Geliebter Frédéric Chopin waren die Ersten, die sich auf der Insel den Allerwertesten abfroren, und nach ihnen kamen noch viele andere Touristen, denen es mitunter nicht anders erging. Sehr wahrscheinlich, dass sie ohnehin mit falschen Vorstellungen angereist waren. Denn in der kalten Jahreszeit herrscht auf der Insel nur mit Glück – bei Windstille und Sonnenschein – eine Hitze, wie man sie mit Fug und Recht vom Sommer erwarten würde.

Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, dass es im Winter auf Mallorca sehr wohl häufig viel schöner und lichtdurchfluteter zugeht als im Norden Europas, wo sich England, Deutschland, Skandinavien und der Rest unter einer grauen Wolkendecke wiederfinden, wenn nicht gar mit Eiszapfen an der Nase. Wer dann auf die Insel reist, dem kommt das hiesige „clima ideal” (so der Werbeslogan des Fremdenverkehrsverbandes Fomento aus den 1930er Jahren) geradezu frühlingshaft vor. Erst recht, wenn man sich sportlich betätigt.

Es ist von daher nicht verkehrt, wenn die Tourismusverantwortlichen der Inseln neben den Sommergästen auch auf Winterurlauber setzen. Das tun sie seit Jahren, mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Konzepte, wie Urlauber selbst im Januar nach Mallorca entführt werden können, gibt es genug. Hier muss das Rad nicht neu erfunden werden. Es würde oftmals reichen, wenn die vorhandenen Rädchen besser aufeinander eingestellt wären. Mallorca hat viel zu bieten, und in den vergangenen zehn Jahren hat sich das Angebot stetig verbessert. Was nicht so recht klappt, ist, das Angebot nach außen zu kommunizieren. Dass hier im Winter Volksfeste und Kulturevents, Einkaufserlebnisse und Naturerfahrungen pur möglich sind, weiß auf der Insel fast jeder, nur kaum jemand im Ausland. Die Behörden und Kulturschaffenden waren bislang nicht in der Lage, einen Veranstaltungskalender aufzustellen, der sowohl zuverlässig als auch mit ausreichend Vorlauf (sechs bis zwölf Monate im Voraus) darüber informierte, was ein potenzieller Besucher im Winter in Palma zu erwarten hätte. Echte Kulturhighlights würden Gäste anlocken, würden diese nur darüber Bescheid wissen.

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