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„Kultur ist wie ein Lebensmittel”

Kandidatur der Balearen als „Kulturhauptstadt 2016” rückt näher

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Es tut sich was in Sachen Kulturhauptstadt „Illes Balears 2016“, auch wenn sich die Kandidatur zunächst schwierig anließ. Doch nun soll, nach Gesprächen zwischen der balearischen Tourismusministerin Joana Barceló und dem Kulturmanager und Initiator des Projektes, Hubert Feil, die balearische Landesregierung grünes Licht geben. Nach der ITB werden grundlegende Weichen gestellt.

Die Balearen wären, nach dem Ruhrgebiet in diesem Jahr, die erste Region, die sich um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“ bewirbt. Seit September 2007 hat Hubert Feil Hunderte von Gesprächen geführt. Die meisten Gesprächpartner waren von der Idee begeistert. Politiker und öffentliche Institutionen hielten sich zurück. Dabei ist 2010 genau das richtige Jahr, mit dem Projekt an die Öffentlichkeit zu gehen:

„Gerade in Deutschland fokussiert sich in diesem Jahr die Aufmerksamkeit auf dieses Thema angesichts der Tatsache, dass Deutschland mit RUHR 2010 eine erfolgreiche Kulturhauptstadt Europas stellt“, sagt Feil.

Verbände, Organisationen, Museen, Tourismus-Unternehmen, Stadtverwaltungen, Kulturstiftungen, private Firmen haben ihre Unterstützung zugesagt. Einige Wirtschaftskonzerne sind bereits Sponsoren im Hintergrund, andere Unternehmen, wie Air Berlin, sind offiziell von der ersten Stunde als Sponsor mit dabei. Ein öffentlicher Aufruf brachte innerhalb kurzer Zeit 1.600 Zusagen.

Doch auch sonst ist schon viel geschehen. Als erste und offizielle Botschafter fungieren der Schauspieler Simó Andreu und der Komponist Lord Andrew Lloyd Webber, der 2016 ein neues Musical auf Mallorca uraufführen möchte.

Im September 2010 soll als vorbereitende Maßnahme das Forum Tou-rism 2016, eine internationale Tourismuskonferenz stattfinden: „Ein touristischer G8-Gipfel auf Mallorca.“

Ab 2012 wird eine Wanderausstellung mit internationalen Künstlern zu verschiedenen Themen auf allen Inseln zu sehen sein, mit Namen wie Jannis Kounellis, Christian Boltanski, Anselm Kiefer und Miquel Barceló.

Art Mare Nostrum, eine Kunstmesse der Mittelmeer-Anrainer-Staaten wird es vermutlich ab 2012 geben.

Am Inhalt der Kandidatur wird seit zwei Jahren gearbeitet: „Wir haben 27 Themenbereiche ausgearbeitet. Der vorläufige Slogan lautet ‚Palma de Mallorca and the Invisible Islands'. Die Themen reichen von Kunst, Kultur, Literatur, Musik, Tourismus, Geschichte, Mittelmeer-Mythen, Religion, Umweltschutz, Immigration bis zu Lebensart und Gastronomie“, erläutert Feil.

Am 23./24 März wird in Brüssel ein Treffen aller ehemaligen und künftigen Kulturhauptstädte stattfinden. „Illes Balears 2016“ ist dabei. Am 15. April gibt es in Madrid eine Konferenz aller spanischen und polnischen Städte, die sich für 2016 vorstellen.

Die offizielle Präsentation der Balearen als Kulturhauptstadt vor der Europäischen Union, bislang für Juli 2010 vorgesehen, wird jetzt im Oktober sein. Eine 30-minütige Schau und ein Film sind in Vorbereitung.

Hubert Feil: „Man darf an allem sparen, nur nicht an der Kultur. Kultur ist ein unverzichtbares Lebensmittel.“ Und er fügt hinzu: „Die Balearen trennen untereinander immer noch Welten. Aber politisch und gesellschaftlich sind sie eine Schicksalsgemeinschaft. Auch in ihrer Positionierung gegenüber Madrid und im gesamten neuen Europa.“

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