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Can Prunera in Sóller widmet Juli Ramis eine Dauerausstellung

„Ein Poet mit dem Pinsel“

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Von den ersten Landschaftsbildern aus Sóller bis zu den abstrakten Bildern, mit denen er 1960 auf der Biennale in Venedig triumphierte – es ist alles da. Das Museum Can Prunera in Sóller ehrt in einer Dauerausstellung den Maler Juli Ramis (Sóller 1909-Palma 1990). Er hatte eine jahrzehntelange Künstlerkarriere, auch zu Zeiten, als die Malerei im ständigen Umbruch war.

Das hat sich in seinem Werk widergespiegelt. In einem Maße, dass Kunstkritiker oft von einem „Stilmix“ sprechen. Doch er gilt auch als einer der ganz Großen der mallorquinischen Malerei. In den 1960er Jahren zählte ihn die Zeitschrift „Times“ zu den 100 wichtigsten zeitgenössischen Malern.

Juli Ramis wurde von Künstlern wie Joan Miró oder Pablo Picasso beeinflusst. Mit ihnen lebte er in den dreißiger Jahren für eine Weile in Paris. Dort begann er auch mit Kubismus, dem Postkubismus und Fauvismus zu experimentieren, eine Stilrichtung, die er niemals ganz verlassen hat. Ramis war zu jener Zeit von den Arbeiten der in Frankreich schaffenden Avantgardisten sehr beeindruckt. Zuvor waren seine Arbeiten ausschließlich figurativ.

Er wurde in Sóller geboren. Bis zu seinem 19. Lebensjahr lebte er auf Mallorca, dann ging er zu Studienzwecken nach Barcelona, wo er seine Ausbildung absolvierte. Der ständige Umgang mit anderen Künstlern, Museums- und Galeriebesuche schulten seinen Blick. „Er war ein Poet mit dem Pinsel“, sagte Joan Oliver, der die Ausstellung in Can Prunera betreut. „Und seine Reisen nach Paris vor dem Spanischen Bürgerkrieg haben ihn lange Zeit geprägt.“

In Paris teilte Ramis einige Zeit Studio und Wohnung mit dem auf Kuba aufgewachsenen Maler Wifredo Lam (1902 bis 1982), der stark vom Surrealismus, später von Frida Kahlo und Diego Rivera beeinflusst wurde. Das schlägt sich auf in Ramis' Bildern nieder.

1939 ging er nach Tanger, wo er die Ausdrucks-kraft ethnischer Kunst entdeckte, die eindeutigen, ungefilterten Farben. Aus dieser Zeit datieren die ersten abstrakten Werke, eine Epoche, die bis in die sechziger Jahre dauerte.

Es gab die ersten Ausstellungen, es folgten weitere Auslandsaufenthalte in London, in Mexiko, wo er sich vornehmlich der Bildhauerei widmete. 1972 kehrte Juli Ramis endgültig nach Mallorca zurück und ließ sich in Biniaraitx nieder.

Seit den 60er Jahren hatte Ramis Ausstellungen im In- und Ausland; 1980 war in der Lonja eine Retrospektive mit 250 Arbeiten zu sehen, die weit über die Landesgrenzen hinaus Aufsehen erregte.

Can Prunera, Sóller, Carrer de la Lluna, 90. Geöffnet von Dienstag bis Sonntag von 10.30 bis 18.30 Uhr. Eintritt 4 Euro.

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