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Weinlese: „Ein großartiges Jahr”

Winzer prognostizieren nach Auftakt der Weinlese „außergewöhnlich gute” Tropfen

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Auf Mallorcas Rebland ist die Weinlese voll angelaufen. Nahezu überall sind die frühreifenden Sorten wie Chardonnay und Muskat geerntet worden. Selbst in höheren Lagen haben die Weinbauern bereits die Rebscheren gezückt und die reifen Trauben von den Stöcken geschnitten.

Den Winzern steht in diesem Jahr ein großer Jahrgang ins Haus: José Luis Ferrer, Inhaber der gleichnamigen Bodega in Binissalem, die im kommenden Jahr 80 Jahre alt wird, ist von der Qualität des Lesegutes begeistert: „Das wird ein großartiges Jahr.”

Ähnlich sieht es der Verbandspräsident der kleinen Weingüter „Petits Cellers”, Andreu Oliver. Angesichts des Wachstums der Trauben in den vergangenen Wochen und Monaten prognostiziert er einen „außergewöhnlich guten Jahrgang”.

Nach den Worten der beiden Winzer war der Jahresverlauf für die Ernte 2010 optimal. Der viele Regen im Winter hatte das Erdreich gut bewässert, die Pflanzen konnten Kraft tanken und ein üppiges vegetatives Wachstum hinlegen. Der Sommer zeigte sich trocken und warm, ohne extreme Temperaturspitzen. Das habe die Trauben gut gedeihen lassen – wenn auch langsamer als sonst.

Fakt ist, dass der Auftakt der diesjährige Lese sich um bis zu zwei Wochen verzögerte. Das lag daran, dass in diesem Sommer die Sonnenscheinintensität geringer ausfiel. Schuld daran war eine stärkere Bewölkung, und es gibt Winzer, die die Aschewolke des isländischen Vulkans für das langsamere Wachstum verantwortlich machen.

Insgesamt produzierten die Weinstöcke der Inseln mehr Trauben als im Vorjahr, doch die Beeren sind kleiner ausgefallen, sagt José Luis Ferrer. Der Ernteertrag halte sich dadurch auf Vorjahresniveau, doch die kleineren Beeren bescheren den Winzern besseren Wein. Denn die Aromen der Trauben sitzen in der Schale der Trauben. Bei kleineren Beeren mit weniger Flüssigkeit im Innern erhöht sich der Anteil der Aromastoffe im Verhältnis zum Most. Das sorgt für fruchtige Frische im Wein.

Den Winzern spielt auch das derzeitige Wetter in die Hand: Der September gibt sich gemäßigt, mit warmen Tagestemperaturen und kühlen Nächten. Dadurch läuft der Reifeprozess in den noch zu erntenden Trauben langsamer ab, als dies bei großer Hitze der Fall wäre. In den Beeren wird auf diese Weise nicht nur Fruchtzucker gebildet, der später zu Alkohol fermentiert, sondern auch Fruchtsäure, die die Geschmacksaromen ausbildet. Bei zu großer Hitze aber produzieren die Beeren vorrangig Zucker; die wenige Säure verdampft durch die Poren, die Weine werden alkoholschwer und wenig spritzig. Erst das gelungene Zusammenspiel aus Süße und Säure macht den Wein perfekt.

Nach der Lese der frühreifenden Sorten werden bis in den Oktober hinein die übrigen Traubensorten wie Merlot, Tempranillo, Sirah und Callet geerntet. Den Abschluss bilden der Cabernet Sauvignon und die heimische Inselrebe Manto Negro. Allein an Landweinen („Vins de la terra”) wurden auf Mallorca 2009 rund 15.200 Hektoliter produziert.

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