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„Die Geburt einer Klinik”

Umzug ins neue Krankenhaus Son Espases abgeschlossen

Eine Entzündung der Gallenblase hat Valentín Ruiz zu einer gewissen Popularität verholfen. Der Spanier war am vergangenen Sonntag der erste stationäre Patient des neuen staatlichen Klinikums Son Espases in Palma.

Um 9.12 Uhr bezog er das Einzelzimmer 205-N – und war ein bei den Medien gefragter Mann. Das Zimmer mit Blick auf die Tramuntana sei wunderbar, sagte Ruiz in die Mikrofone. Nur dass seine Familie bei den Besuchen fürs Parken zahlen muss, gefiel Patient Nummer eins nicht so sehr: Ach ja, und der Fernseher funktioniere auch noch nicht.

Anekdoten eines Umzugs, dem die Politiker der Balearen schon mal das Prädikat „historisch” verleihen. Seit Mittwoch ist Son Espases voll in Betrieb – und das Krankenhaus Son Dureta Geschichte. Der Umzug der stationären Abteilungen, an dem bis zuletzt gefeilt worden war, verlief reibungslos.

Noch am Donnerstag der vergangenen Woche war unklar, ob die minutiös geplante Aktion wirklich stattfinden könne. In einem OP und der Intensivstation hatte man eine Kontamination mit dem Aspergillus-Pilz festgestellt. Nach der Desinfektion und erneuten Untersuchungen wurde am Freitag grünes Licht gegeben: Der Umzug der verbleibenden 220 Patienten – viele wurden vorab in andere Kliniken verlegt – könne am Sonntag beginnen.

Pünktlich um 8.30 Uhr setzte sich die Karawane der Krankenwagen in Bewegung, um 18.30 Uhr befanden sich die ersten 143 Patienten in Son Espases. Phase eins war erfolgreich abgeschlossen. Noch am gleichen Abend nahm auch die Notaufnahme des neuen Klinikums ihren Betrieb auf.

Am Dienstag folgte mit der Verlegung von 14 Patienten der Intensiv-Station der heikelste Teil des Umzugs. Er ging ebenso problemlos vonstatten wie der Transport der 60 Patienten der geburtshilflichen Abteilung am Mittwoch. „Wir erleben die Geburt einer Klinik”, sagte der Organisationsleiter Luis Carretero stolz.

Son Dureta ist inzwischen ein Geisterhaus. Viele Beschäftigte haben ihre Graffiti hinterlassen („Hier habe ich meinen ersten Blinddarm operiert. Ein Riesenerfolg!”), und die ersten Hausbesetzer sind auch schon eingezogen.

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