Die Fernsehkameras warteten schon ab acht Uhr, die umstrittenen Abrissarbeiten an der Hochbrücke von Porto Cristo begannen aber erst vier Stunden später. Zwei Bauerabeiter zogen Elektrokabel heraus und bauten die ersten Handläufe ab.
Es ist der erste Schritt der sechswöchigen Arbeiten im Zentrum des Hafenortes. In den kommenden 14 Tagen werden die Abrissarbeiten vorbereitet, Straßen gesichert, Blöcke markiert und die Elektrik entfernt. Der definitive Abriss beginnt dann am 10. Oktober.
Im Ort sorgt der Abriss überwiegend für Unmut. Der Abgeordnete des Stadtrats von Manacaor für die Küstenzone, Joan Gomila, sprach in der Ultima Hora von einem "traurigen Tag" für Porto Cristo. Der Abriss werde rund eine Million Euro kosten. Dabei habe man mit den Anwohnern eine Einigung erzielt. Trotzdem habe sich die Justiz unnachgiebig gezeigt.
Nach dem Bau der Brücke vor zehn Jahren hatten Anwohner geklagt, an deren Wohnung die Trasse vorbeiführte. Zu nah, wie ein Gericht befand. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit wurde der Abriss vom Obersten Landesgericht der Balearen verfügt, obwohl sich die Gemeinde mit den betroffenen Anwohnern geeinigt hatte. Vor allem die Kaufleute befürchten durch die Abrissarbeiten Einbußen.