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Munar weist Vorwürfe von sich

Mitangeklagte beschuldigen die ehemalige Inselratspräsidentin im Korruptionsprozess

Maria Antònia Munar und Miquel Nadal auf der Anklagebank im Gericht in Palma. | Foto: Dani Amengual

Der Prozess gegen die ehemalige Inselratspräsidentin Maria Antònia Munar spitzt sich zu. Zeugen und Mitangeklagte belasten die ehemalige Vorsitzende der Regionalpartei Unió Mallorquina (UM) schwer. Munar sprach vor dem Richter von einer Verschwörung und wies alle Vorwürfe von sich.

Seit Montag muss sich Munar vor Gericht wegen mutmaßlicher Korruption verantworten. Konkret wird ihr vorgeworfen, illegale Aufträge in Höhe von 240.000 Euro an eine Videoproduktionsfirma vergeben zu haben. Bei der Firma seien zuvor mehrere UM-Parteimitglieder als Angestellte untergebracht worden. Obendrein habe das Medienunternehmen kostenlose Wahlwerbespots für Munars Partei gedreht. Im Jahr 2004 soll Munar sogar für 300.000 Euro die Hälfte der Anteile der Produktionsfirma gekauft haben.

Neben Munar ist auch der ehemalige Kassenwart, spätere Parteivorsitzende der Unió Mallorquina und Vizepräsident des Inselrats, Miquel Nadal, angeklagt. Für beide fordert die Staatsanwaltschaft sechs Jahre Haft.

Munar und der damalige Ministerpräsident Jaume Matas (Partido Popular) hatten von 2003 bis 2007 als politische Verbündete die balearische Politik maßgeblich geprägt. Danach zerstritten sich die Politiker. Munar setzte auf Kooperation mit den Sozialisten und wurde Präsidentin des Balearen-Parlaments.

In dieser Position wurde sie zunehmend mit Korruptionsvorwürfen konfrontiert und trat 2010 von dem Amt zurück. Munar war von 1995 bis 2007 Inselratspräsidentin und ist damit eine der prägenden Figuren der mallorquinischen Politik nach der Rückkehr zur Demokratie. Zuletzt erholte sich die 57-Jährige von einer Krebserkrankung.

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