Folgen Sie uns F Y T I R

Platzverweis für Nelkenfrauen

Polizei macht ernst gegen Taschendiebinnen

Einige der festgenommen Frauen auf dem Weg ins Gerichtsgebäude in Palma.

|

Die Polizei in Palma macht ernst. Nachdem es zuletzt bereits massive Einsätze gegen Hütchenspieler und Straßenverkäufer gegeben hatte, sind jetzt die Nelkenfrauen dran. Die Polizei nahm 20 Verdächtige fest, die Urlauber und sonstige Passanten bestohlen haben sollen.

Monatelang ermittelten die Beamten gegen die Bande, die vor allem in der Altstadt rund um die Kathedrale aktiv war. Dann schlugen sie zu. Als die Verdächtigen am Donnerstag dem Ermittlungsrichter vorgeführt wurden, glich das Gerichtsgebäude einer Hochsicherheitszone – aus Angst vor Ausschreitungen der Angehörigen der festgenommenen Frauen.

Da das Vorgehen der Nelkenfrauen offenbar organisiertem Verbrechen nahekommt, sprach der Richter einen Platzverweis gegen die Verdächtigen aus. Sie dürfen sich nun vorerst nicht mehr in den entsprechenden Gegenden der Altstadt aufhalten. Genauso war die Polizei auch gegen die Hütchenspieler an der Playa de Palma vorgegangen. 

Bei der Durchsuchung der Wohnungen der Nelkenfrauen erlebten die Polizisten eine gehörige Überraschung: Sie fanden Bargeld im Gesamtwert von fast 17.000 Euro, Geldscheine 17 verschiedener Währungen, Waffen und Drogen. Wie die Polizei mitteilt, dürften manche der Frauen an einzelnen Tagen bis zu 500 Euro erbeutet haben. 

Das Vorgehen der Nelkenfrauen ist stets dasselbe: Sie nähern sich dem Passanten und geben vor, diesem eine Blume oder eine andere Kleinigkeit schenken zu wollen. Anschließend fordern sie eine Geldspende als Gegenleistung.   

Sobald das Opfer die Geldbörse zückt, greifen die fingerfertigen Gaunerinnen zu. Meist gehen die Frauen in Zweiergruppen vor, eine lenkt das Opfer ab, die andere entwendet mehr oder weniger unbemerkt die Geldscheine.

Laut Polizei haben es die Frauen in der Regel nur auf Bargeld abgesehen und lassen ihren Opfern sämtliche Papiere. Das hat den Vorteil, dass diese häufig auf eine Anzeige verzichten. Offenbar sind von der Masche vor allem ausländische Touristen betroffen.

Falls man den Trick durchschaut und Gegenwehr leistet, werden die Frauen oft aggressiv und lassen nicht von ihrem Opfer ab. Sobald sie Beute gemacht haben, verstecken sie das Geld an "intimen Stellen ihres Köprpers", wie die Polizei mitteilt, und entfernen sich blitzschnell. 

Zum Thema
Meistgelesen