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Netz des Bischofs gehackt

Auf der Internetseite der Diözese von Mallorca herrscht wieder Normalität.

La Seu, Palma de Mallorca |

Das Internetportal des Bistums von Mallorca hat einen Angriff der Hackergruppe "Anonymus" erlitten. Hintergrund ist der Streit um Abtreibungen sowie ein Gerichtsprozess, der demnächst in Palma stattfinden soll.

Sechs Feministinnen, die im Februar 2014 eine Messe in der Kirche Sant Miquel in Palma unterbrochen hatten, drohen harte Strafen. Die Staatsanwaltschaft fordert Haftstrafen von anderthalb Jahren, das Bistum, das als Nebenkläger auftritt, sogar von vier Jahren. Beide werten den Zwischenfall als Vergehen gegen die Religionsfreiheit.

Die Frauen hatten im Zuge der spanienweiten Debatte um das Abtreibungsrecht eine heilige Messe unterbrochen und Slogans gerufen wie:„Fuera los rosarios de nuestros ovarios” (wörtlich: „Rosenkränze raus aus unseren Ovarien”). Das Bistum erklärte, dass es bereit wäre, die Nebenklage fallen zu lassen, wenn sich die Aktivistinnen entschuldigen würden. Die sehen ihre Aktion freilich durch das Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt.

Unterdessen verkündeten die anonymen Hacker auf der Seite der Diözese: "Wir haben die Kontrolle über die Kommunikation Ihrer Pfarrer übernommen. Diese E-Mail ist ein Beweis für unsere Existenz, allwissend und allmächtig wie Euer Herr, obgleich sterblich wie Ihr ..."

Das Bischofsamt schaltete daraufhin sein Internetportal ab. Er war eine Viertelstunde blockiert gewesen.

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