Bereits im regenarmen Winter kündigte sich die Trockenheit auf Mallorca an, jetzt machen immer mehr Gemeinden ernst und greifen zu drastischen Maßnahmen. In Estellencs hat das Rathaus den Einwohnern jetzt verboten, ihre Gärten zu bewässern, Swimmingpools nachzufüllen und Autos mit Leitungswasser zu säubern.
Wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora schreibt, hat der Bürgermeister des kleinen Dorfs im Inselwesten, Bartomeu Jover, die Verbote in einem Dekret zusammengefasst. So soll der "verantwortungsbewusste Wasserverbrauch" von maximal 300 Litern pro Tag pro Haushalt gewährleistet sein. "Es handelt sich um einen Notfall. Der exzessive Wasserverbrauch ist schuld daran, dass die Vorräte immer weiter sinken", betonte Jover gegenüber Ultima Hora.
Zudem empfiehlt das Rathaus von Estellencs, verantwortungsbewusst mit dem Wasser umzugehen. Dazu gehöre, das kalte Wasser, das ungenutzt aus dem Duschkopf fließt, bevor es Duschtemperatur hat, in Eimern aufzufangen. Zudem sollten Sparprogramme bei Spül- und Waschmaschinen eingeschlatet und mögliche Lecks in Wasserleitungen abgedichtet werden.
Auch die Balearen-Regierung gibt seit Monaten ähnliche Tipps, um den Wasserkonsum auf der Insel zu verringern. Derzeit herrscht auf den Balearen die Vorwarnstufe "Prealerta". Sie bedeutet: Achtung, es wird knapp! Gerade die Kombination aus trockenem Winter und dem enormen Konsumanstieg durch die Sommertouristen können zu ernsthaften Engpässen auf Mallorca führen. Die Meerwasserentsalzungsanlagen laufen auf Hochtouren.
Estellencs ist nicht die einzige Gemeinde, die mehr als nur Empfehlungen ausspricht. Seit einigen Wochen hat die Gemeinde Biniamar die nächtliche Wasserversorgung reduziert. Zwischen 21.30 Uhr und 8 Uhr kann es daher vorkommen, dass Haushalten nach und nach das Wasser ausgeht.
Interessante Tipps zum Wassersparen für Touristen und Residenten sowie Informationen über den aktuellen Stand auf Mallorca finden Sie im Service-Teil der aktuellen Print-Ausgabe des Mallorca Magazins. (somo)