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Rätselraten um Mord in Costa de la Calma

Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät. | Vasil Vasilev

Costa de la Calma, Mallorca |

Nach dem Mord auf offener Straße in Costa de la Calma im Südwesten Mallorcas wird über die Hintergründe spekuliert. Die Tageszeitung Ultima Hora berichtet, es handle sich um eine Abrechnung zwischen den beiden irischen Clans Kinahan und Hutch, die sich an der südspanischen Costa del Sol bereits seit Jahren einen Bandenkrieg liefern.

Beiden Familien wird vorgeworfen, den Drogenhandel in Irland zu kontrollieren. Die mutmaßlichen Hintermänner haben sich nach Spanien zurückgezogen, um in luxuriösen Villen das Leben zu genießen. Immer wieder kommt es an der Costa del Sol zu Schießereien und Mordanschlägen, in die aber niemals Außenstehende verwickelt sind.

Ob sich das mit dem Mord auf Mallorca nun geändert hat, ist unklar. Bei dem Opfer handelt es sich um den 40-jährigen Trevor O'Neill, einen Rathausbeamten aus Dublin. Laut Medienberichten galten die Schüsse aber angeblich seinem Begleiter Jonathan Patrick Hutchel, der dem Umfeld des Hutch-Clans zugerechnet wird und im Revier der Guardia Civil nun unter Polizeischutz steht. Der Mann sagt aus, dass der Killer es auf ihn abgesehen hatte, bestreitet jedoch die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung.

Einige Medien berichten, der ermordete Trevor O'Neill sei lediglich eine Zufallsbekanntschaft des anderen Iren gewesen und völlig unschuldig einer Verwechslung zum Opfer gefallen. Er soll vor den Augen seiner Lebensgefährtin und seiner Kinder im Alter von 5, 7 und 12 Jahren erschossen worden sein. O'Neill war vor einigen Tagen in einem Aparthotel abgestiegen, um Urlaub zu machen und seinen Geburtstag zu feiern. In einem Café soll er sich mit dem mutmaßlichen Mafioso zum Frühstück getroffen haben.

Der Täter ist angeblich ein Auftragskiller, der mit schwarzer Kapuze gefilmt wurde. Zur Beseitigung von Spuren entfernte er laut Ultima Hora offenbar die Patronenhülsen vom Tatort. Trotz intensiver Fahndung fehlt von ihm jede Spur.

Die Schüsse am Mittwoch hatten in der sonst so ruhigen Ortschaft Costa de la Calma für Aufruhr gesorgt. Einige Zeugen glaubten zunächst an einen Terroranschlag, als der Killer Richtung Strand flüchtete. Die Lage beruhigte sich jedoch schnell. (mic)

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