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Kulturzentrum Costa Nord soll an Valldemossa gehen

Eine Mischung aus Park, Bühne, Restaurant und Museum: das Kulturzentrum Costa Nord. | Archiv Utima Hora

| Valldemossa, Mallorca |

Das Kulturzentrum Costa Nord in Valldemossa soll möglicherweise gratis der Gemeinde übergeben werden. Die Balearen-Regierung spielt derzeit mit dem Gedanken, die einst vom US-Schauspieler Michael Douglas gestiftete  Einrichtung dem Rathaus des Tramuntana-Dorfes abzutreten, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Dienstag.

Die Lokalpolitiker von Valldemossa sind von der Idee angetan und wollen auf einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung für das Vorhaben stimmen. Sie sehen die Möglichkeit, die Immobilie als touristisches Kulturzentrum sowie als Veranstaltungsort für die eigenen Bürger zu nutzen. Notwendig seien aber einige Ausbesserungsarbeiten. So waren in einem Büroraum Feuchtigkeitsschäden festgestellt worden.

Der Hollywood-Schauspieler Michael Douglas hatte das Projekt 1999 angestoßen und das Zentrum ein Jahr später unter großem Medienrummel eröffnet. Es sollte auf Mallorca neben Kulturveranstaltungen wie Konzerten dem Schutz der Tramuntana dienen und vor allem junge Menschen für den Umweltschutz sensibilisieren.

Im Jahre 2003 kaufte die Balearen-Regierung unter Jaume Matas Douglas das Zentrum für 4,4 Millionen Euro ab. Der Schauspieler stand der Regierung dafür bis 2007 als Werbeträger und inoffizieller Balearen-Botschafter zur Verfügung. Unter anderem trat er am Balearen-Stand auf der Tourismusbörse ITB in Berlin auf.

Die konservativ Balearen-Regierung machte Costa Nord zum Sitz ihrer Stiftung für Nachhaltigkeit, die damals ihrerseits eine grüne Rabattmarke zum Schutze der Umwelt auf den Weg brachte ("tarjeta verde"). Das Angebot ging im Zuge der späteren Korruptionsermittlungen sang- und klanglos ein.

Costa Nord wurde nach Ausschreibungen an neue Betreiber vergeben, doch letztlich ließen diese die Aktivitäten bald ruhen, weil die Immobilie sich mit Konzerten und zusätzlichen Programmen angeblich nicht rentabel vermarkten ließ. Jetzt soll das Zentrum von der balearischen Tourismus-Agentur (ATB) weg- und unter kommunale Regie kommen.  

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