Der mutmaßliche Dschihadist Muhamed H., der vor mehr als einem Jahr auf Mallorca in Palmas Problemviertel Son Gotleu festgenommen wurde, soll für zehn Jahre hinter Gitter. Das hat die Staatsanwaltschaft beantragt. Der 28-Jährige, der seit April 2016 in U-Haft sitzt, wird beschuldigt, Kämpfer für den Islamischen Staat angeworben zu haben.
Außerdem soll es Beweise dafür geben, dass er sich selbst zum Kämpfer ausbilden lassen wollte. Unter anderem nahm er regelmäßig an Übungen mit Softgun-Gewehren teil und reiste dazu immer wieder aufs spanische Festland. Muhamed H. rechtfertigte seine Umtriebe damit, dass er angeblich als Informant für spanische Geheimdienste aktiv war. Diese Darstellung wird von den Behörden jedoch bestritten. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht. Der Verteidiger von Muhamed H. pocht auf die Unschuld seines Mandanten.
(aus MM 25/2017)